Praxisberichte Erstellung eines elektron. Dienstleistungskatalogs für Beschaffungssysteme und eMarktplätze

Luckenwalde, Brandenburg
Unternehmensnahe Dienstleistungen
14 Mitarbeiter
Jahresumsatz: EUR 1,1 Mio.

"Kalibrix möchte - vorwiegend durch Großkunden initiierte - Nachfragen nach elektronischen Daten im Bereich der Kalibrierdienstleistungen nachhaltig bedienen können."
Das Unternehmen
Das Unternehmen Kalibrix wurde 1995 gegründet und ist im Bereich der Messtechnik, inbesondere Kalibrierung und Prüfmittelüberwachung tätig. Im Einzelnen bietet das Unternehmen Kalibrierdienstleistungen für Längenmessmittel, stationäre und elektrische Messmittel an sowie mobile Kalibrierung, Messmittel-Reparatur, Erstmusterprüfung, Lohnvermessung, Laser-Scanning sowie Schulungen und Seminare im eigenen Schulungszentrum. Das Unternehmen hat Laboratorien an zwei Standorten in Luckenwalde und Lüdenscheid.
Die Ziele
Von Großkunden werden verstärkt elektronische Daten bzw. Dienstleistungskataloge nachgefragt, die das Unternehmen liefern können wollte. Diese Kundenwünsche sollten zukünftig erfüllt werden können. Außerdem sollte die Wettbewerbsposition durch einen technologischen Vorsprung weiter gestärkt werden.
Das Projekt
Kalibrix plante die Klassifizierung der Kalibrierdienstleistungen (Längen-, Elektro-, 3D-Messung und Reparatur) nach eCl@ss und proficl@ss sowie den Aufbau eines elektronischen Leistungskataloges auf XML-Basis (z.B. BMEcat) mit Anbindung an externe Systeme. Forderungen von Großkunden nach eBusiness-Standards (z.B. BMEcat) wurden bereits an das Unternehmen herangetragen. Angebotsanfragen bzw. Kundenaufträge zeichnen sich häufig durch mangelnde Spezifizierung der gewünschten Dienstleistung aus, wodurch häufige Rückfragen oder sogar Fehlkalkulationen verursacht wurden.
Der Nutzen
Neben der Erfüllung der Kundenwünsche sollten interne Prozesse effizienter abgewickelt werden. Insbesondere Auftragsdurchlaufzeiten sollten erheblich verkürzt werden. Doppelerfassungen sollten nach Möglichkeit ganz vermieden werden. Mit der Reduzierung von Erfassungsfehlern und der Prozessoptimierung sollten die Reaktionszeit auf Kundenanfragen sowie die Reklamationsquote gesenkt werden.
Der Zeitrahmen
Das Projekt startete im September 2006 und wurde im November 2007 abgeschlossen.
Die Ausgangslage
Kunden des Unternehmens sind u.a. Großunternehmen der Automobilzulieferindustrie und Luftfahrttechnik. Die Leistungspalette umfasst rund 1.000 Dienstleistungen, die in verschiedenen Datenbanken und Einzelprogrammen (Insellösungen) vorliegen. Die Daten liegen in einem eigenen (proprietären) Standard-Format für den Printkatalog vor.
Der Kalibriermarkt ist gekennzeichnet durch wenige "Großanbieter" und viele kleinere Unternehmen. Es verstärken sich Nachfragen, vorwiegend durch Großunternehmen induziert, nach der Bereitstellung elektronischer Daten, wie sie bereits in diversen anderen, produktlastigen Branchen bekannt sind, um sie in die eigenen ERP-Systeme einzupflegen. Hintergrund ist ein vereinfachter, automatisierter Workflow mit einer deutlich zunehmenden Transparenz der Waren- und Informationsflüsse geprägt von einem sich verschärfenden Wettbewerb und deutlich zunehmender Preistransparenz.
Die Zielsetzung
Angestrebt werden jedoch (deutliche) Prozessverschlankungen im Bereich der Auftragsabwicklung und in der Übergabe der Daten in andere Unternehmensbereiche. Im Vertrieb soll ein verbessertes, auf die individuellen Kundenbedürfnisse zugeschnittenes Leistungsangebot und ein CRM-System Kundenzufriedenheit steigern. Ein verbesserter Workflow erzielt eine schnellere und prozesssicherere Auftragsabwicklung. Die Bedienung elektronischer Markplätze (www.nexmart.de) soll durch ein effizientes Katalogmanagement ermöglicht werden. Außerdem können zukünftig kundenindividuelle Dienstleistungskataloge erstellt werden.
Arbeitspakete und Meilensteine | Erfahrungen und Ergebnisse | Status geplant |
1 Planungsphase: Ist-Analyse und Pflichtenhefterstellung |
Pflichtenheft wurde erstellt Durch die Unterstützung des IT-Dienstleisters konnte das Pflichtenheft im zeitlichen Rahmen erstellt werden. mehr Info |
15.11.2006![]() ![]() ![]() ![]() ![]() |
2 Initialphase: Erfassung, Aufbereitung und Klassifizierung der Daten, Anschaffung Software-Tools |
Erste Musterdatensätze erstellt Die Klassifizierung der Dienstleistungen stellt sich als schwieriger da als erwartet. Insbesondere im Dienstleistungsbereich befindet sich eCl@ss noch im Aufbau. mehr Info |
15.03.2007![]() ![]() ![]() ![]() ![]() |
3 Implementierungsphase: Software-Installation, organisatorische und technische Anpassungen |
Pilotkunde gefunden Für den Austausch von elektronischen Produktdaten wurde ein Pilotkunde für die Anbindung an sein SAP-System gefunden. Da dieser Kunde aufgrund wirtschaftlicher Schwierigkeiten alle Vorhaben gestoppt hat, kann die Anpassungsprogrammierung nicht vollständig abgeschlossen werden. mehr Info |
30.11.2007![]() ![]() ![]() ![]() ![]() |
4 Produktivphase: Erstellung und Einsatz elektronischer Dienstleistungskataloge, Schulungen und Tests |
Erstellung elektronischer Kataloge vorgezogen Das Arbeitspaket wurde zur Vorbereitung späterer Anpassungen und Schnittstellenprogrammierungen vorgezogen. mehr Info |
30.11.2007![]() ![]() ![]() ![]() ![]() |
Das Ergebnis
Das Projekt hat das Unternehmen Kalibrix insgesamt in seinen Möglichkeiten, elektronische Standards und Prozesse überhaupt abzubilden, weit nach vorne gebracht. Einige Hemmnisse haben das Projekt begleitet, konnten aber alles in allem relativ problemlos ausgeglichen werden.
Die Erfahrungen
Es war intuitiv klar, dass die Klassifizierung von Dienstleistungen deutlich schwieriger werden würde als die (eindeutige) Zuordnung von Produkten. Dies liegt zum einen generell im Wesen der Dienstleistung als nicht greifbares Produkt, zum anderen im speziellen in der sehr spezifischen Dienstleistung der Kalibrierung. Diese Vermutungen bestätigten sich dann auch wenig überraschend im Projekt, wo in eCl@ss lediglich sehr grobe Klassifizierungen für Kalibrierungen vorliegen. Insofern musste hier Näherungslösungen erstellt werden. Es gilt als sicher, und hier hat Kalibrix ausdrücklich eine Zusammenarbeit angeboten, dass in diesen Bereichen noch erheblich nachgearbeitet werden muss.
Die Zukunft
Der Abschluss des Projekts ist gleichzeitig der Anfang zu weiterführenden Aufgabenstellungen im Bereich des eBusiness bei Kalibrix. Man möchte die gewonnen Ergebnisse mit der On-Demand-Lösung von Kalibrix verknüpfen, um dem Kunden deutlichere Mehrwerte zu bieten. Gleichzeitig überdenkt das Unternehmen die Erweiterung der Dienstleistungspalette mit dem Vertrieb von Messtechnik-Hardware. Das wäre ein weiterer Schritt in Richtung Messtechnik-Systemanbieter.