eBusiness-Praxis für den Mittelstand.

Arbeitspaket 1: Ist-Analyse Detaillierte Ist-Analyse der Unternehmensstruktur

Durchführung geplant für Feb 2007
Start Nov 2006
Ende Feb 2007

Stand: 28.03.2008
abgeschlossen abgeschlossen
erfolgreicher Verlauf erfolgreicher Verlauf

Gemeinsames Verständnis für Projekt hat hohe Bedeutung

Von Anfang an sind alle beteiligten Unternehmen und Mitarbeiter bis zur Vorstands-/Geschäftsleitungsebene im Projekt eingebunden


Folgende Berichte aus dem Projektverlauf liegen vor:
13.11.06 : Kick off Veranstaltung

Für alle Projektteilnehmer wurde eine Kick-off-Informationsveranstaltung in dem neu eröffneten Fleischwerk der EDEKA Nord in Valluhn durchgeführt. Folgende Punkte standen auf der Agenda:

-Festlegung der Vorgehensweise in dem Projekt, Projektziele wurden definiert
-Entwicklung eines gemeinsamen Verständnisses für das Projekt
-Vorgehensweise der Ist-Aufnahmen besprochen, Skizzierung des Gesamtprozesses
-Festelegung ob eine eBusiness- Lösung für die gesamte Fleischwirtschaft erarbeitet werden soll

Organisation: 

Die ZNVG agiert als Zentralvermarkter und Bündler in der Logistikkette Fleisch. Dabei vermittelt Sie Samen von Ebern, Zuchtsauen zur Produktion von Ferkeln, Ferkel für die Mast und Schlachtschweine zum Verkauf an die Schlachthöfe.

Zucht- und Aufzucht: 

Zuchtsauen werden in einem Sauenplaner (Agrosoft) eingetragen und sind über eine eintätowierte ID-Nummer (oder Ohrmarke) eindeutig über ein Online-Tool identifizierbar. Daten aus Agrosoft können in das von mais für die ZNVG erstellte Online Informationssystem (Infosys und zur Abrechnung in die Warenwirtschaft von ZNVG) übertragen werden. Ein Selektierer der ZNVG prüft beim Züchter die Sau auf Zuchttauglichkeit. Zuchtsauen werden teils selber aufgezogen und teils an Aufzüchter verkauft, die die Jungsauen aufziehen und anschließend an Landwirte verkaufen. Die Koordination und der Verkauf erfolgt jeweils über die ZNVG. Die Erste Ohrmarke (Tieridentifikationsnummer) wird bei der Geburt durch den Züchter angebracht, die zweite durch die ZNVG wenn sich die Selektion als positiv herausstellt (PORKUSS Zuchtsaunummer).

Über das mais Informationssystem ist es möglich zu verfolgen, welches Zuchtschwein an welchen Landwirt vermittelt wurde. Dies ist möglich, da vom Aufzüchter eine Sau einem Landwirt zugeordnet wird. Für den Landwirt ist die Sau über die PORKUSS Nummer identifizierbar. Die Sau wäre auch über die Tier ID-Nummer erkennbar. Der Transport der Zuchtsauen wird durch ein Verladeprotokoll begleitet, auf welchem sich alle relevanten Informationen befinden. Der Landwirt produziert Ferkel mit der Zuchtsau, die anschließend an die Mastbetriebe über die ZNVG vermittelt werden. Der Landwirt hat eine Betriebserkennungsnummer, die jedes Ferkel über eine Ohrmarke erhält.

Herkunftsinformationssystem Tier (HI-Tier; HIT): 

Jeder Landwirt ist verpflichtet Tierbewegungen, d. h. Geburt, Verkauf, Einkauf und Tod über diese Datenbank zu vermelden. Die Datenbank wird betrieben durch das Bayerische Staatsministerium (www.hi-tier.de). Entweder erfolgt die Eintragung ins HI-Tier über den Landwirt selbst oder als Dienstleistung durch die ZNVG. Jeder Spediteur, Landwirt, etc. hat eine Viehverkehrverordnungsnummer (VVVO). HI-Tier enthält VVVO von Absender und Empfänger sowie die Anzahl der Tiere. Die Datenbank ist Pflicht für Schweine seit 2004. Der Bestand jedes Landwirts kann nun jederzeit geprüft werden. Meldungen können direkt aus der Warenwirtschaft abgesetzt werden.

Mastbetrieb: 

Es ist genau festgelegt von welchem Landwirt ein Ferkel an die EDEKA über den Schlachthof Thomsen vermittelt werden darf. Der Mastbetrieb meldet bei ZNVG, wie viel Schweine (ehemals Ferkel) zum Verkauf bereit stehen. Die ZNVG vermittelt Mastschweine an den Schlachthof. Dokumentation erfolgt bei den Nichtzuchtferkeln nicht über ID-Nummer, sondern über Schlagstempelnummer, welche nur aussagt von welchem Landwirt das Ferkel stammt. Allerdings ist eine zeitliche Eingrenzung möglich, da ein Ferkel 185 Tagen Lebensdauer bis zur Schlachtung hat. Sofern der Landwirt (Ferkelerzeuger) Gruppen von Ferkeln bildet und diese Daten erfasst, ist eine detaillierte Eingrenzung möglich. Schweine werden über Schlagstempelnummer beim Schlachthof erfasst und an die ZNVG in individuellen Übertragungsformaten gemeldet.

Unterschiede beim Rind:

Bei Rindern ist eine Einzeltierverfolgung möglich, zu jedem Rind gibt es einen begleitenden Tierpass und jedes Rind hat eine Tier-ID Nummer, dadurch ist eine Verknüpfung zum Tierpass möglich. Im Pass wird jede Bewegung eingetragen. Parallel erfolgt die Eintragung auch in der HIT-Datenbank. Die Ohrmarke kann auch einen Barcode enthalten.

Schlachterei (Thomsen): 

Anschließend werden die Prozesse im Schlachthof erfasst, das heißt von der Übernahme der Mastschweine bis zum Übergang an den Handel. Dabei ist festzuhalten, an welcher Stelle, welche Daten dokumentiert werden und inwiefern Standards zum Einsatz kommen.

Bei der R. Thomsen EU-Großschlachterei ist ein staatliches Fleischhygieneamt im Haus. Bei der Anlieferung durch einen Spediteur wird eine Partienummer vergeben, diese entspricht einer Anlieferung bzw. einem LKW. Hinter der Partienummer werden Daten zum Landwirt, zum Spediteur, die Anzahl der Tiere und die Schlagstempelnummer (Mastbetrieb) in der EDV hinterlegt. Nach der Schlachtung wird eine fortlaufende Schlachtnummer je Tier vergeben und auf beiden Seiten des Schweins angebracht. Das Veterinäramt prüft, ob das Tier zum Verzehr geeignet ist. Der Schlachtkörperbefund wird in Form von Zahlencodes auf dem Tier angebracht. Am Warenausgang wird die Schlachtnummer erfasst, dadurch wird die Transparenz gewährleistet. Jedes Schwein wird einzeln über Papierrechnung abgerechnet

Unterschiede beim Rind:

Rinder werden durch Spediteur angeliefert, der Tierpass wird an den Veterinär zur Kontrolle abgegeben und die Daten aus dem Tierpass werden in die EDV abgegeben. In der „Tötebucht“ wird die Schlachtnummer vergeben. Die Ohrmarke wird vom Tier entfernt und es wird überprüft, ob das Rind in der EDV von Thomsen erfasst ist und automatisch mit Schlachtnummer verknüpft. Bei dem Schlachtprozess werden EAN 128 Etiketten gedruckt und pro Rinderhälfte werden vier Stück angebracht. Im Warenausgang werden Rinderhälften gescannt und in der EDV hinterlegt.

Wareneingang: 

Schweine werden in Hälften angeliefert. Bei Wareneingangsbuchung wird Lieferscheinnummer und Gewicht erfasst. Rinder werden bereits zerlegt und eingeschweißt in E2 Satten angeliefert ausgezeichnet mit EAN 128 Etiketten und Nummer der Versandeinheit.