eBusiness-Praxis für den Mittelstand.

02 Initialphase Hardwareaufbau, Definition RFID-Nummerierung, Anbringung der RFID-Transponder

Durchführung geplant für Jan 2011
Start Jan 2011
Ende Jun 2011

Stand: 30.06.2011
abgeschlossen abgeschlossen
erfolgreicher Verlauf erfolgreicher Verlauf
Zeitverz?ung Zeitverzögerung

RFID-Reader angebracht, RFID-Transponder in Mustermöbeln verbaut

RFID-Komponenten ins lokale Netzwerk eingebunden, bauliche Veränderungen wurden umgesetzt, für Metall geeignete Tags werden gesucht, die Hälfte der Mustermöbel ist mit Transpondern ausgestattet


Folgende Berichte aus dem Projektverlauf liegen vor:
28.02.2011: Aufbau der Hardware in Herrenberg und Gültstein

In dieser Projektphase wurden die Reader und Antennen an den gewünschten Stellen innerhalb der Produktionsstätten Herrenberg Gültstein angebracht. Die dafür notwendigen Halterungen wurden in der internen Schlosserei gefertigt. Die Einbindung der RFID-Komponenten in das lokale Netzwerk von Walter Knoll wurde geplant und letztlich vollzogen.
Damit die mobilen Endgeräte mit dem Server kommunizieren können, wurde das WLAN auf den gesamten RFID-relevanten Arbeitsradius ausgeweitet. Im Versand- und Produktionslager Gültstein sind die Rolltore sehr breit. Deshalb ist die Kabellänge der Hardwarekomponenten nicht ausreichend. Eine bloße Verlängerung würde zu Qualitätsverlusten in der Übertragung führen. Lösung: Reader und Antennen wurden nahe beieinander auf eine vorhandene Lüftungsbox angebracht. Dazu musste handwerklich aufwändig ein sicherer Aufbau auf die Lüftungsbox gesetzt werden. Ohne dabei jedoch das Auf- und Zufahren des Tores zu behindern. Bei einem Schnelllauftor in Herrenberg streute der Leseradius der Antenne zu weit. Dadurch bestand die Gefahr, dass ungewollt Möbel in den Erfassungsbereich gekommen wären. Lösung: Eine seitliche Abschirmung wurde durch einen metallischen Aufbau erreicht.

28.02.2011: Definition RFID-Nummerierung und Anbringung an Möbel

In diesem Arbeitspaket wurde hauptsächlich an den Tags und deren Nummerierungslogik gearbeitet. Es wurde geprüft, welche Standards für die Nummerierung der Transponder in Frage kommen können, um die Offenheit für zukünftige Erweiterungen des Systems zu gewährleisten. In einem internen Arbeitskreis wurde vordefiniert, welche Möbel der gesamten Produktportfolios mit Transpondern ausgestattet werden sollen. Verschiedene Möbel wurden mit Transpondern ausgestattet und einem Haltbarkeitstest unter Dauerbelastung unterzogen. Dabei sollte das Verhalten und auch die Auswirkungen durch den Transponder auf das Möbel unter realen Bedingungen getestet werden. An Tischen mit Metalluntergestell und Glasplatte sind die herkömmlichen Tags nicht lesbar und auch nicht zu verbergen.
Lösung: Die Suche nach geeigneten on-metal-tags wurde begonnen. Bei Anbringung der Tags unter dem Bezug des Möbels zeichnet sich der Transponder mit der Zeit ab. Lösung: Anbringung der Tags an die Unterseite des Möbels, so dass sie keine Spuren hinterlassen und nicht leicht zugänglich sind. Bei Fertigung der Möbel durch externe Partner ist die Umsetzung des RFID-Konzepts schwierig.

31.03.2011: Einarbeitung RFID-Transponder

Am Produktionsstandort Herrenberg wurde ein Funktionstest durchgeführt. Dazu wurden Daten über mehrere Tage aus proALPHA® an den MMV-Server übermittelt. Dies diente dazu, die entsprechenden Auftragsdaten für die Verheiratung des Produktionsauftrags mit dem RFID-Tag durchführen zu können. Mit einem kleinen Zeitvorsprung wurden Transponder in die Möbel eingebaut und am Tag des Tests mit dem Produktionsauftrag verheiratet. Die Möbel wurden anschließend kreuz und quer durch sämtliche Tore gefahren, um sicherzustellen, dass sie überall zu 100 % gesehen und die Daten entsprechend an den Server übermittelt werden. Es waren nicht alle Produktionsaufträge für die Verheiratung vorhanden. Nach dem Scannen des Barcodes standen die Daten deshalb nicht zur Verfügung.
Ein Rücksetzen und erneutes Freigeben des Produktionsauftrags führte zur Problemlösung.

30.06.2011: Anbringung der RFID Transponder in bestehende Mustermöbel (ca. 3.000 Bestandsmöbel)

Vorhandene Mustermöbel im Mustermöbellager Gültstein wurden mit Transpondern ausgestattet. Es wurde für das Vorgehen eine Strategie erarbeitet, um systematisch und effizient einzubauen. Für jedes Möbel der breiten Produktpalette sollte am Ende eine Einbauempfehlung abgeleitet werden können, die den optimalen Einbauort für den Transponder vorgibt. Es wurden die ersten Versuche und Tests mit dem mobilen Erfassungsgerät gemacht, allerdings noch mit eingeschränkter Funktionalität. Dabei ging es vorrangig um ein "Look and Feel" für die Beteiligten, das Ausloten der optimalen Empfangsleistung und um das reine Auslesen der Transponder-IDs. Für den Einbau der Transponder ist ein Bewegen und Drehen der Möbel notwendig. Volumen und Gewicht der Möbel stellen eine Belastung für die Mitarbeiter dar. Lösung: Es wurde im Team von 2-3 Personen gearbeitet. Um eine zuverlässige Durchführung des Einbaus der Transponder zu gewährleisten, ohne dass die Möbel beschädigt wurden, ist Produktkenntnis erforderlich.
Lösung: Für den Einbau wurden ausgebildete Fachkräfte eingesetzt.

Vorhandene Mustermöbel im Mustermöbellager Gültstein wurden mit Transpondern ausgestattet. Der Einbau in alle Stühle des Mustermöbelbestandes konnte abgeschlossen werden. Somit ist nun etwa die Hälfte aller Mustermöbel mit Transpondern ausgestattet. Für jede Modellvariante wurde exemplarisch ein Foto gemacht, um den optimalen Einbauort zu dokumentieren. Der Umbau der Möbel ist sehr zeitaufwändig. Je nach Modellvariante muss der Bezug in Teilen entfernt werden, um eine verborgene Stelle für die Anbringung des Tags finden zu können. Hier musste intern zusätzliches Personal abgestellt werden.

Die restlichen Mustermöbel im Mustermöbellager Gültstein wurden mit Transpondern ausgestattet. Die Dokumentation über den Einbauort floss in die Empfehlung für den richtigen Einbauort für die Serienproduktion von Neumöbeln ein.