eBusiness-Praxis für den Mittelstand.

03 Implementierungsphase Installation, Anpassungsprogrammierung, Schnittstellen

Durchführung geplant für Okt 2010
Start Jul 2010
Ende Okt 2011

Stand: 31.10.2011
abgeschlossen abgeschlossen
erfolgreicher Verlauf erfolgreicher Verlauf
Zeitverz?ung Zeitverzögerung

RFID-Gates installiert, Datenbank auf ASCII Zeichensatz umgestellt

Hybrid-Transponder im Einsatz, RFID-Software wird umprogrammiert, Standard-Software wurde angepasst, externe Schnittstelle zum RFID-Gate eingerichtet


Folgende Berichte aus dem Projektverlauf liegen vor:
31.10.2011: Installation der Hard- und Software

Das erste RFID-Lesegerät sowie der erste RFID-Desktop-Reader wurden beschafft und zu Testzwecken an den Dienstleister ABACUS übergeben.

Bei den Harwaretest stellte sich heraus, dass die im Versuch getesteten RFID-Tags, in einem Frequenzband arbeiteten, das überwiegend in Südostasien (Japan) zur Anwendung kommt. Das Projektteam beschloss, Transponder nur mit "Europäischen"-Frequenzband zu verwenden. Somit mussten alle Test mit Handleseferäten und dem RFID-Gate wiederholt werden. Mitte Oktober wurden endlich die RFID- Hybrid- Tags geleifert. Diese Hybrid-Tags dienen zum einen als MA-Ausweis im Warenwirtschaftssystem und zum anderen als Zugangsberechtigung für Servicetechniker an der Anlagensteuerung um Zugang zu den einzelnen Service-Leveln zu bekommen. Auch diese Tags wurden sofort nach Erhalt an die Projektpartner zu weiteren Test weitergeleitet.

Am 24.11.2010 traf sich das gesamte Projektteam in Amtzell. Ziel dieses Meetings war die Erst-Installation des RFID Gates & Software, sowie die Aufnahme des Probebetriebes. Zu diesem Zeitpunkt waren alle erforderlichen Softwareentwicklungen und -anpassungen abgeschlossen. Sämtliche Hardwaretests waren ebenfalls abgeschlossen. In einem ersten Versuchsaufbau wurde nun die Systemkonfiguration "Offline", d.h. ohne Anbindung an das ERP-System in Betrieb genommen. Sämtliche Tags wurden, mit Bewegungsrichtung, korrekt erfasst. Die auf den Handhelds installierte Software funktionierte einwandfrei. Der Versuchsaufbau wurde 2 Tage lang getestet. Hierbei ergaben sich neue Erkenntnisse, wie das RFID-Gate optimal im Lager zu positionieren war, um eine Mehrfachauslegung von Artikeln die noch im Lager befindlich waren zu vermeiden.

Nach weiteren Betrachtungen des optimalen Standortes für das RFID-Gates, innerhalb des Service-Lagers, und weiteren Test, wurde der Standort festgelegt. Das RFID-Gate wurde fest installiert und ist somit in der Lage "online" zu gehen.

Die Neu-/ Umprogrammierung durch die Fa. ABACUS dauerte, aufgrund der limitierten Ressourcen, bis Ende März. Auch konnte wegen des enormen Wachstums der Fa. Schnell, dem damit verbundenen und nötig gewordenen Um- bzw. Aufbau der IT-Serverstruktur, nicht die nötige Priorisierung eingeräumt werden.

Nach Abschluß der Programmierung der RFID Software, lag die Installations-CD Ende März vor. Die Software wurde auf einem Test-Server installiert, auf dem eine Kopie der bei der Fa. Schnell verwendeten Daten vorhanden war. Diese Datenbank wurde bereits auf ASCII-Zeichensätze umgestellt. Auf diesem Testserver wurden alle nötigen Applikationen installiert, um die Software im Zusammenspiel mit dem RFID Gate, den Tags und dem angeschlossenen Touchpanel PC zu Testen.

Nachdem die Office Line Datenbank auf den Standard ASCII Zeichensatz umgestellt wurde, konnte im nächsten Schritt die ABACUS Software installiert werden. Damit die Daten auf den MDEs (Mobilen- Daten-Erfassungsgeräten) mit den Daten in der Office Line Datenbank synchronisiert werden können, wurde eine Replikations-Software auf dem Microsoft SQL-Server installiert. Diese Installation verlief nicht reibungslos und konnte erst nach mehreren Versuchen, mit der Unterstützung durch Microsoft abgeschlossen werden. Auch wurde eine neuer RFID-Etikettendrucker installiert, der auch gleichzeitig für Palettenetiketten genutzt werden kann. Dies wurde in der Zwischenzeit erforderlich, da sich der Umfang des Lagerbestandes erheblich vergrößert hat und nicht mehr alle Ersatzteile im Kleinteile-Lager eingelagert werden können. Diese Lösung ermöglicht ein Einlagerung von palettierter Ware in einem Hochregal-Zwischenlager. Erst wenn sich der Lagerbestand im RFID-Ersatzteillager reduziert hat (Sicherheitsbestand), wird die Palette gebrochen und in das RFID-Ersatzteillager umgebucht.

30.04.2011: Anpassung der technischen Systeme (Anpassungsprogrammierung)

Das RFID-Gate wurde bei der Firma MetraTec beauftragt. Dadurch, dass die Anwendung mit ihren Besonderheiten keine Standardlösung ist, musste MetraTec die Treibersoftware anpassen, bzw. in einigen Teilen neu schreiben. Eine Besonderheit ist die Erfassung der Bewegungsrichtung, das heisst mit dem RFID-Gate sollen Warenzu- als auch Warenabgänge automatisch erfasst werden. Da die meisten RFID Anwendungen entweder im Warenein- oder im Warenausgang zur Anwendung kommen, wurden hier die zusätzlichen Programieraufwendungen erforderlich.

Aufgrund der Ferien und Urlaubszeit, die aber bei der Terminplanung berücksichtigt wurde, gingen die Hardwaretest, sowie die Softwareentwicklung und -anpassung, in reduziertem Umfang weiter.

Aufgrund der Ergebnisse der Erstinstallation wurde das aktuelle Konzept der Office Line diskutiert. Die Implementierung einer Sonderlösung für die Fa. Schnell, mit einer Unicode basierten Datenbank wurde überdacht. Unabhängig von einer Entscheidung über die weitere Vorgehensweise, wurde entschieden, die Fa. ABACUS mit der Umprogrammierung der RFID-Software zu beauftragen.

Für die Software Entwicklung und das Testing, wurde der Fa. ABACUS in einer DMZ, auf den Fa. Schnell eigenen Servern, ein Remote-Zugang zum RFID-Gate eingerichtet. So konnte online in Echtzeit die Anwendung simuliert und getestet werden. Bei diesen Tests kam es immer wieder zu kleineren Problemen, da das von der Fa. Schnell eingesetzte ERP-Programm in der Vergangenheit, durch einige "Schnell-spezifische" Softwaremodule erweitert wurde. Diese Abweichungen von der Standard-Software mussten dann korrigiert werden oder in der RFID-Software angepasst werden. Hauptproblem, wie bereits früher angesprochen, war die frühere Umstellung der ERP Datenbank von ASCII auf Unicode Zeichensätze. Diese Umstellung wurde in der Vergangenheit aufgrund der Anforderungen durch den Vertrieb durchgeführt, um auch die komplexen tschechischen Zeichensätze abzubilden. Jetzt musste parallel nach alternativen Lösung für den Vertrieb gesucht werden, da die Datenbank nur umgestellt werden kann, wenn weiterhin aus dem System heraus, Angebote, Verträge und Rechnungen in tschechischer Sprache generiert werden könnnen. Die geplanten Umstellungen im ERP-System, die für einen Einsatz der RFID-Technik, mit den dazugehörigen Software-Modulen absolut notwendig sind, haben gravierende Auswirkungen auf andere Geschäftsbereiche und deren implementierten Anwendungen.
Im Zuge der Diskussionen wurde, unter Einbeziehung der Geschäftsführung, entschieden, alle nötigen Änderungen die zur Einführung der RFID-Technik nötig sind umzusetzen, mit der Maßgabe, eine alternative Lösung für den Vertrieb zu finden.

30.04.2011: Anpassung der Ablauforganisation und der internen Prozesse

Es wurde damit begonnen, den gesamten Prozeß der Lagerwirtschaft Schritt für Schritt abzubilden. Zuerst eine Wareneingangsbuchung, bei der gleichzeitig die On-Metall-Tags beschrieben wurden. Hiert erfolgte die Zuordnung des Tags zu einer SCHNELL spezifischen Artikelnummer. Im Anschluß daran wurde die Ware einem Lagerplatz zugebucht und eingelagert.

31.10.2011: Schnittstellenprogrammierung zu externen Systemen

In Vorbereitung auf die Internationalisierung (Verwendung von z.B. tschechischen Zeichensätzen) wurde die Datenbank des ERP Systems auf Unicode umgestellt. Dies geschah im Zeitraum Juli-September. Zu diesem Zeitpunkt war niemandem bewusst, dass dies Auswirkungen auf das geplante RFID-System haben konnte. Unicode ist KEIN Standard für die ERP Office Line Anwendungen, die normalerweise mit ANSII Datenbanken arbeitet.
Die RFID Office Line Software ist als Erweiterung der Standard Software konzipiert und programmiert worden. Somit konnten die Software auf den Handscanner und für das RFID Gate nicht an die Office Line angebunden und in Betrieb genommen werden. Diese Änderung erfordert eine Neuprogrammierung der Schnittstellenprogramme.

Mitte Oktober wurde die Office Line Datenbank auf den Standard ASCII Zeichensatz umgestellt. Diese Umstellung wurde sorgfältig vorbereitet, dennoch musste mit einigem Aufwand die Artikelstammdaten ein weiteres Mal gepflegt werden, da hier einige Unicode Zeichen in der Vergangenheit verwendet wurden, die so im ASCII Zeichensatz nicht verfügbar waren.