eBusiness-Praxis für den Mittelstand.

2 Initialphase Methodische Erfassung von Produktbeispielen, Ausarbeitung Attributsliste, Stammdatenmanagement

Durchführung geplant für Mrz-Sep 2008
Start Feb 2008
Ende Okt 2008

Stand: Okt 2008
abgeschlossen abgeschlossen
Zeitverz?ung Zeitverzögerung
problematischer Verlauf Stolpersteine

Erste Nutzeneffekte für alle Beteiligten

Klassifizierung der Einkaufsartikel im Bereich Keramik vorgezogen und vollständig abgeschlossen


Folgende Berichte aus dem Projektverlauf liegen vor:
Sep 2008: Stammdatenpflege, Artikeldatenverfeinerung, Umstrukturierung

Das Arbeitspaket ist abgeschlossen.

Februar 2008
Da die Stammdaten im Unternehmen in unterschiedlichen Systemen geführt und gehalten werden, musste ein Weg gefunden werden, der es erlaubt die Daten während des Echtzeitbetriebes zu vereinheitlichen. Die elektronische Aufbereitung, Datenerfassung und -bereinigung der Artikel- / Produktstammdaten konnte daher wie folgt umgesetzt werden.
Die Artikelstammdaten wurden aus der OCeasy-Datenbank ausgelesen und in eine Excel-Tabelle eingefügt. Da nur etwa 6 unterschiedliche Artikelnummern existieren, konnten die Artikel nur anhand ihrer in einem Textfeld eingefügten Beschreibung unterschieden werden. Glücklicherweise hatte der verantwortliche Mitarbeiter für die Auftragsdatenerfassung bei der Beschreibung der Artikel sich selbst gewisse Formatierungsregeln gegeben, welche eine nachträgliche Selektierung stark vereinfachte. Entsprechende Formatierungsfehler, Rechtschreibfehler, usw. wurden händisch entfernt und dann jeweils unterschiedliche Artikelnummern an alle Datensätze ohne Duplikat vergeben. Nach der Änderung der Artikelnummern wurde mit einer abgesetzten OCeasy-Testdatenbank die Datensätze zurückgeschrieben und alle Vorgänge getestet.

März 2008
Die Datenaufbereitung und Bereinigung der Artikel- / Produktstammdaten wurde kontinuierlich fortgeführt. Wie im ersten Schritt des Arbeitspaketes beschrieben, extrahierte LCP aus den Bewegungsdaten der letzten 4 Jahre die Artikelstammdaten. In den Bewegungsdaten (Rechnungspositionen) werden die Informationen zu den Artikeln in einem einzigen Textfeld (60 Zeichen) gehalten. Dieses Textfeld teilte LCP in ein Textfeld und ein Nummernfeld auf. Dabei wurde auf der Basis der Zeichnungsnummer eine neue Artikelnummer generiert. Da die Artikel meist nur für einen Kunden gefertigt werden, hinterlegte LCP in einem weiteren Feld die Kundennummer. Während des gesamten Prozesses wird in einer extra Tabelle die Verbindung zu den entsprechenden Rechnungspositionen in der Datenbank gehalten. Über die Rechnungsposition sind die Lieferscheinposition und die Position des Auftrages logisch erreichbar. Der gesamte Prozess berücksichtigt die Wahrung der Systemintegrität und bearbeitet nur Positionen, die Mehrfach in den Rechnungspositionen festgestellt werden. Alle anderen Positionen führt LCP mit den alten Dummyartikelnummern weiter.
Zusätzlich zu den alten Artikeldaten übernimmt LCP die Daten auf der Grundlage festgelegter Regeln in die neue Struktur. Diese Regeln besitzen ab sofort für das Anlegen neuer Artikel Gültigkeit. So sind bspw. genaue Abkürzungsregeln und Bezeichnungen festgeschrieben, die Inhalte und Formatierungen bestimmter Felder sind genau vereinbart und es wurden voneinander abgegrenzte Nummernkreise für Bestell-, Fertigungs- und Dummyartikel festgelegt. Alle Artikel müssen so aufgearbeitet werden, dass daraus reproduzierbar genau ein Artikel erkannt werden kann. Zeichnungsnummern, Maße und alle anderen Informationen über die Fertigung des Artikels trennt das Unternehmen von der Artikelbezeichnung. Insgesamt soll somit eine Auswertbarkeit kundenspezifischer Fertigungsartikel ermöglicht werden, eine deutlich schnellere Selektion und die Geschwindigkeit der Datenbank erhöht werden.

April 2008
Wie bereits beschrieben, besteht das Ziel darin aus den vorhandenen Stammdaten, aber eben auch aus einer Fülle von Bewegungsdaten eine neue Struktur an Stammdaten zu generieren. Das klare Bewußtsein darüber, was im vorliegenden Kontext als reine Stammdaten, was Bewegungsdaten und was dazu Bestandsdaten sind, wird erst im Verlauf der Umstrukturierung gebildet.
Einige Schreibweisen in der herkömmlichen Stammdatenverwaltung sind den Einschränkungen in den Suchfunktionen der vorhandenen Bürosoftware geschuldet. Nachdem die Rechtschreib- u. Formatierungsfehler beseitigt und die Redundanzen größten Teils eliminiert wurden, besteht die Auseinandersetzung nun in der Neustrukturierung. Die vorhandene Bürosoftware erlaubt nur das Befüllen von 5 Bezeichnungsfeldern. Die Eigenschaften der Felder können frei gewählt werden. Ziel ist die Daten in normalisierter Form zu speichern. Dies setzt eine atomisierte Struktur voraus. Die feingliedrige Struktur der Daten ist aber mit dem vorhandenen System nicht möglich bzw. nicht im gleichen Umfang effektiv handhabbar. Daher kann die neue Struktur der Stammdaten nur ein Kompromiß zwischen möglichst feiner Struktur und effektiver arbeit im Altsystem sein.
Um einen Artikel möglichst schnell u. effizient anlegen bzw. wiederfinden zu können, wird versucht die Eigenschaftswerte der Artikel durch Verwendung von Textbausteinen zu vereinfachen u. zu standardisieren. Die dazu aufgestellten Richtlinien werden immer wieder in Frage gestellt und müssen permanent verfeinert werden. Um anschließend die vorhandenen Daten in die Klassenstruktur des Klassifizierungsschemas einordnen zu können, sind die Eigenschaften, welche einen Fertigungsartikel als eineindeutig kennzeichnen, herauszufinden. Die exakte Definition der Artikeleigenschaften bspw. im Bereich der Abmaße, Materialkenngröße oder Bezeichnung erfordert erhebliche zeitliche Ressourcen. Zudem muss die Betrachtung in weit stärkerem Maße global durchgeführt werden, d.h. die Einbeziehung der Anforderungen der Fertigung, des Einkaufs, des Lagers u. natürlich des Verkaufs ist zwingend.

Die überarbeiteten Stammdaten wurden in eine Testdatenbank zurückgeschrieben. Hier ist zu berücksichtigen, dass einen Großteil der Bewegungsdaten vergangener Jahre auf die alten Stammdaten zugreifen. Die hierbei gefundene Lösung sieht vor, den alten Nummernkreis nicht anzutasten und dafür einen neuen Nummernkreis zu eröffnen in dem alle überarbeiteten und neue Stammdaten zusammengeführt werden. Gleichzeitig erfolgt für die Bewegungsdaten der vergangenen Jahre eine Aktualisierungsabfrage. Alle Tests liefen erfolgreich, so dass die erstellten Abfragen in einer weiteren Stufe mit einer abgekoppelten Datenbank getestet werden können.
Die gestartete Umfrage bei den LCP-Kunden bzw. Lieferanten bzgl. möglicher Klassifizierungserfahrungen ihrer Leistung/ Produkte ergab noch keinen auswertbaren Rücklauf. Es wurde ein Fragebogen an die jeweilige IT-Abteilung gesendet und durch ein telefonisches Follow-up versucht im Gespräch den Status dieser Bemühungen und eventuell gemeinsame Ansatzpunkte zu klären.

Eine Schwierigkeit im Projekt ist die gemeinsame Definition und begriffliche Festlegung von Stamm-, Bewegung- u. Bestandsdaten. Das Ziel der Umstrukturierung ist klar zu formulieren und allen Beteiligten verständlich zu machen. Die Grenzen des vorhandenen Systems, vor allem in Bedienung und Handhabung sind für alle Beteiligten offen zu legen. Durch die Trennung von der Person, welche die Umstrukturierung datentechnisch vor nimmt und jener Person, die inhaltlich die Richtigkeit der Daten kontrollieren kann, entsteht eine Informationslücke und damit Verständnisprobleme und eine stockende Zusammenarbeit. Eine stärkere Einbeziehung der verantwortlichen Kollegen durch die Projektmitarbeiter ist unbedingt erforderlich.

Juni 2008
Die Aufbereitung der Artikel hat entgegen erster Erfolge einen herben Rückschlag erlitten. Der Grund für den Rückschlag liegt in rein menschlichen Faktoren. Leider wurde versucht, die Artikelverfeinerung auf ein Minimum zu begrenzen. Im Nachhinein kann auch eine nicht ausreichende Aufklärung zu den Zielen des Projektes eine weitere Ursache sein.
Insgesamt muss eingeschätzt werden, das durch diesen Rückschlag vier bis sechs Wochen Verzug in diesem Teil des Projektes entstanden sind. Dies ist schon deshalb bitter, weil der Test des „erweiterten“ Artikelstamm noch im alten System erfolgen sollte. So wollte LCP die Kopplung mit anderen Effekten und Fehlern bei der Einführung des ERP-Systems vermeiden.
Die Lösung der Aufgabe wird nur durch Intensivierung der Arbeit in den nächsten Monaten zu realisieren sein.

Juli 2008
Nach intensiven Diskussionen mit den zuständigen Mitarbeiten und der Analyse und Aufarbeitung der vorhandenen Ergebnisse wird diese Aufgabe neu aufgesetzt.
Als wichtigste Aufgabe in diesen Part steht die Überzeugungsarbeit bei den einzelnen Mitarbeitern. Diese müssen vom positiven Effekt des Projektes und von der Notwendigkeit der Standardisierung im Bereich der Stammdaten insbesondere beim Artikelstamm überzeugt werden. Diese Überzeugung lässt sich am besten mit der Vision von Effekten, die zur Verbesserung im eigenen Arbeitsbereich führen, erreichen. Hier zeigt sich sehr stark, dass der einzelne Mensch bei derartigen Projekten eine entscheidende Rolle spielt.
Technisch kann das Thema als im Vorfeld vollständig gelöst angesehen werden.

September 2008
Die Pflege des Artikelstammes und die Verfeinerung der zugehörigen Daten hat durch die Neudefinition des Ziels eine verbesserte Akzeptanz bei den Mitarbeitern erreicht. Die Eingrenzung der zu bearbeitenden Artikel auf 80% der Gesamtmenge und die Überarbeitung der Selektionskriterien hat eine positive Wirkung.
Die Texte der einzelnen Artikelpositionen wurden in durch Leerzeichen (Space) getrennte Textteile aufgeteilt und entsprechend sortiert. Durch diese Maßnahme und dem alphabetischen Sortieren der Teiltexte konnte eine effektive Selektion zusammengehöriger Artikelpositionen erreicht werden. Betrachtet wurden ca. 30.000 Artikelpositionen, von denen 6.000 durch die oben genannte Eingrenzung von Beginn an ausgeschlossen wurden. Durch die Zuordnung der aus den Teiltexten gewonnenen Merkmale wurden ca. 2.200 Artikel selektiert, die mindestens zweimal in den Artikelposten vorhanden sind. Von diesen 2.200 Artikeln sind ca. 50 Artikel bereits im System vorhanden. Die verbleibenden Artikel müssen aus den vorhandenen Texten und den „Universalartikeln“ außerhalb der Datenbank generiert und in das System eingelesen werden. Der manuelle Aufwand hat sich trotz allem in Grenzen gehalten. Die Selektion und Datenaufbereitung eines Artikels hat unter 1,5 Minuten in Anspruch genommen.

Durch die veränderte Strategie für Stammdatenpflege (Artikelstamm) ist in vergleichsweise kurzer Zeit ein verwertbares (verarbeitbares) Ergebnis erzielt worden.

Sep 2008: Produktklassifizierung anhand von Beispielprodukten, Merkmalsübernahme

Das Arbeitspaket ist abgeschlossen.

März 2008
Erste Vorüberlegungen für die Klassifizierung der Produkte im Rahmen der intensiven Auseinadersetzung mit dem Internetauftritt von eCl@ss. Im Bereich kleiner präziser Fertigungsteile in 2D-Format ist die von uns ermittelte Kategorie mit der größten Übereinstimmung, die von flachen Dichtungen. Es wurden bereits 5 Bespielprodukte, die das Leistungsspektrum sehr gut abdecken für eine erste Klassifikation ausgewählt.

April 2008
In Fortführung der Recherchen und unter Zuhilfenahme der durch PROZEUS zur Verfügung gestellten Dienstleisterdatenbank wurde durch mehrere Kontakte mit unterschiedlichen Dienstleistern folgende Auswahl getroffen: ATEC Computer GmbH. Aufbauend auf den Erfahrungen des Dienstleisters mit der Produktklassifizierung wird derzeit ein Pflichtenheft entwickelt.
Wie bereits nach ersten eigenen Recherchen ermittelt, kann das Produktspektrum mit den vorhandenen Klassen nicht ausreichend abgedeckt werden. Alle angeführten interessierenden Klassen wurden sehr detailliert analysiert und erst in einem kleinern Team und dann mit den entspr. Fachabteilungen besprochen.

Klasse 23 - Maschinenelemente, Befestigungsmittel, Beschlag Antriebselemente
23-07 – Dichtungen
23-07-15 – Flachdichtungen
23-07-15-90 – Flachdichtung (nicht klassifiziert)
23-08 – Federn
23-08-90 – Federn (Sonstige)
23-08-90-90 – Federn (Sonstige, nicht klassifiziert)
23-09 - Scheibe, Ring
23-09-90 – Scheibe, Ring (Sonstige)
23-09-90-90 – Scheibe, Ring (Sonstige, nicht klassifiziert)
Klasse 25 – Dienstleistung
25-09 – Lohnfertigung
25-09-05 – Umformen
25-09-05-90 – Umformen (nicht klassifiziert)
25-09-11 – Aufbereitung
25-09-11-90 – Aufbereitung (Lohnfertigung, nicht klassifiziert)
25-09-90 – Lohnfertigung (Sonstige)
25-09-90-90 – Lohnfertigung (Sonstige, nicht klassifiziert

In allen 3 Bereichen (Keramikbearbeitung, Feinschneiden, Beschriftung) wird an der Erstellung einer eigenen Merkmalliste gearbeitet, die es ermöglicht festzulegen, ob eine oder mehrere Klassen neu zu beantragen sind und welche Merkmale u. Werte teilweise ergänzt bzw. erweitert werden müssen.
Für die nächste Zeit gilt es einerseits eine allgemeingültige Stammdatendefinition zu schaffen und in ihrer Verwendung im Unternehmen bzw. den betroffenen Mitarbeitern zu etablieren. Andererseits ist bei der Erstellung von Merkmalslisten für eigene Erzeugnisse die genaue Überprüfung bereits vorhandener Merkmalsdefinitionen in umfassendem Maße notwendig.

Die Recherchen waren teilweise recht umfangreich und wurden vom Zeitumfang deutlich unterschätzt. Ein Kurzeinstieg mit Anleitung bspw. in Form eines Fragenkatalogs wäre hier evt. hilfreich gewesen.
Während der Herausarbeitung der Richtlinien mussten immer wieder Gespräche mit den Mitarbeitern geführt werden, um die kausalen Zusammenhänge der Richtlinien und der angestrebten Eineindeutigkeit der Stammdaten und deren Klassifizierung darzustellen. Dabei konnte ein Kompromiss erarbeitet werden, mit dem alle Beteiligten umgehen können. Alle Lösungsvorschläge werden schriftlich festgehalten und in regelmäßigen Abständen zur Diskussion gestellt. Die daraus gewonnenen Ergebnisse fließen direkt in das Projekt ein. Eine Lösung für eineindeutige Bezeichnungen ist die Erstellung von Textbausteinen.
Die Tests mit den überarbeiteten Stammdaten deckten Probleme mit der Struktur der Datenbank auf. So wurden indizierte Felder gefunden, die eine problemlose Übernahme der überarbeiteten Stammdaten nicht zuließ. Nach Beseitigung der Probleme und Fehler wurde das Ziel erreicht.

August 2008
Die Überzeugung der Mitarbeiter im Bezug auf die geplante Standardisierung des Artikelstammes hat nach anfänglichem Widerstand deutliche Fortschritte gemacht. Bei der Überzeugungsarbeit hat sich die Vermittlung von Nutzenszenarien für einzelnen Mitarbeiter, aber insbesondere auch für die Führungskräfte als entscheidende Kraft erwiesen.
Ebenso wichtig, wie die Vermittlung der Vorteile, haben sich bei den Gesprächen der Abbau von Ängsten vor einer zusätzlichen Belastung und gesteigertem Arbeitsaufwand, die bei der Verwendung des Standards entstehen, erwiesen. Es konnten bei den Ausführungen doch die zusammenhängenden Prozesse mit den an manchen stellen auftretenden Vor- als auch Nachteilen dargelegt werden.
Durch neue Prämissen bei der Aufarbeitung der Vergangenheitsdaten wurde ein weiterer positiver Effekt erreicht. Jeder Kunde wird noch einmal mit seinem Teilesortiment bewertet. Bestimmte Schlüsselworte, wie beispielsweise Schablone oder Maske, die Einmaligkeitscharakter haben, werden von Beginn an nicht berücksichtigt. Es wird darauf abgezielt, dass die in Vergangenheit äußerlich unterschiedlichen Dinge, inhaltlich aber gleichwertig zukünftig ebenfalls gleiche Bezeichnungen erhalten.
Aufgrund größerer Veränderungen bei dem Lieferanten der Rohmaterialien für den Bereich Keramik wurde die Klassifizierung dieser Einkaufsartikel vorgezogen und vollständig abgeschlossen. Dabei zeigt die Standardisierung der Keramikrohstoffe allen Beteiligten den Nutzeneffekt dieses Vorgehens.

Nach einem Stopp bei der Bewertung des alten Artikelstammes wird die Bearbeitung wieder mit geänderten Prämissen und einem neuen Mitarbeiter fortgeführt. Die Auswahl wird auf die 61 wichtigsten Kunden, die in den letzten 2 Jahren mindestens 30 Geschäftsvorgänge hatten beschränkt. Diese Maßnahme verringert die zu bearbeitenden Vorgänge um ca. 20%. Das Ausscheiden des bisherigen Projektmitarbeiters und die Einarbeitung eines neuen Kollegen verursachte entsprechend zusätzlichen Aufwand und kostete Zeit. Jedoch ist hier das technische Geschick wie auch das thematische Verständnis sehr gut ausgebildet.

Die kurzfristige Gelegenheit der Klassifizierung eines Teils der Rohstoffmaterialien veranlasste LCP zu dieser relativ kleinen Planänderung auf Kosten der Klassifizierung unserer gefertigten Artikel.

September 2008
Die Grundlagen für die Klassifizierung der gefertigten Artikel sind für eine manuelle Bearbeitung weitestgehend geschaffen. Der Artikel wird durch das verarbeitete Material und die herzustellende Kontur eindeutig beschrieben. Da das Ausgangsmaterial mit seinen Eigenschaften und Merkmalen schon bei der Klassifizierung des „Rohstoffartikels“ definiert wurde, können daraus die Materialmerkmale in den zufertigenden Artikel übernommen werden. Die Kontur wird in der Lasermaterialbearbeitung zu über 90% auf der Basis von DXF-Dateien beschrieben und realisiert. Diese Dateien enthalten alle Informationen über die zufertigende Kontur, die der Ausgangspunkt für die allgemeine Beschreibung des Artikels ist. Durch LCP wurden verschiedene Parameter zur allgemeinen Beschreibung der Kontur von Laserteilen ausgewählt. Diese Parameter können mit verschieden CAD-Programmen ermittelt werden. Ziel ist es, die ermittelten Parameter weiter automatisch in die Datenbank zu übertragen.

Bei den zu fertigenden Artikeln werden die Materialeigenschaften aus dem Artikelstamm des Ausgangsmaterials und die Kontur aus der DXF-Datei ermittelt. Einziges Problem ist die automatische Übergabe der Konturparameter. Zurzeit müssen die Daten aus dem CAD-Programm in die Datenbank mit Hand übertragen werden.

Okt 2008: Datenaufbereitung, Migrationsalgorithmen

Das Arbeitspaket ist abgeschlossen.

März 2008
In Folge der Datenaufbereitung und für die Migrationsvorbereitung wurde eine Kopie der Datenbank zum Testen angelegt. Ebenso die für die Testläufe notwendigen Abfragen und Automatismen werden entwickelt. Es fanden erste kleinere Schulungen der Mitarbeiter zu den neuen Regeln in der Benutzung der Datenbank bzw. dem Anlegen neuer Artikel statt.

April 2008
Ziel dieses Arbeitspaketes ist es, die vorhandenen Daten so aufzuarbeiten, dass die Übertragung in ein neues ERP System wesentlich erleichtert wird. Die Daten in der vorhandenen Bürosoftware wurden zu diesem Zwecke aus der Datenbank ausgelesen und in einer Accessdatenbank bzw. in Excel und Word auf Fehler in den Langtexten geprüft und zuordenbar gestaltet.
Dabei zeigt sich, dass die in der Vergangenheit getroffene Entscheidung, die Fertigartikel im Normalfall auf wenige (6) Artikel aufzuteilen, heute als ein schwerwiegender Fehler angesehen werden muss. Die Analyse der Texte in den Bewegungsdaten beginnt mit einer einfachen Kontrolle der Rechtschreibung und endet bei der maschinellen Generierung von neuen Artikeln in der Beziehung zu den Bewegungsdaten. 70% der Daten wurden als kundenspezifisch bewertet und die Datensätze maschinell aufbereitet. In Access konnten spezielle Abfragen zur Lösung dieser Aufgabe entwickelt werden. Die Analyse der Textinformationen erfolgte mit Hilfe von aus der Aufgabe zugeschnittener Filter gekoppelt mit entsprechenden Abfragen.
Für den Rest der Daten ist nach unseren Erfahrungen die manuelle Bearbeitung der Datensätze effektiver als die Erarbeitung von Algorithmen zur Datenaufbereitung. Ein Teil der Datensätze (ca. 20% der restlichen Datensätze), die beispielsweise nicht mehr existenten Unternehmen zuzuordnen sind, wurden nicht bearbeitet. Da die Analysen und Algorithmen auf dem Datenbestand per 29.02.2008 basieren, müssen die entstandenen Datensätze zwischen dem 31.03.2008 und heute während bzw. kurz vor der Migration noch mit den entwickelten Algorithmen überarbeitet werden.
Die Migrationsalgorithmen generieren aus dem Kundenstamm und den Bewegungsdaten die entsprechenden Artikelnummern und ordnen diese wieder den Bewegungsdaten zu. Auf diese Weise gelingt es, die „6“ Artikel mit eindeutig zugeordneten Artikeln zu untersetzen. Bei dieser Aktion ist der Fakt, dass jeder Artikel ausschließlich für einen Kunden gefertigt wird, äußerst hilfreich.

Die Aufbereitung der vorhandenen Stamm- und Bewegungsdaten (es ist das Ziel 4 Jahre Daten in das neue System zu übertragen) gestaltet sich aufwändiger als Anfangs eingeschätzt. Der personelle Aufwand muss aus heutiger Sicht nach oben korrigiert werden, d.h. LCP benötigt für die Datenaufbereitung mit Sicherheit die doppelte Zeit.
Eine wichtige Erkenntnis für ist, dass die Identifizierung von Artikeln anhand des Langtextes datentechnisch gesehen sehr bedenklich ist. Langfristig gesehen wird dadurch keine Zeit gespart, sondern früher oder später Zeit vergeudet.

September 2008
Die Datenbankstrukturen von OCeasy und SAGE sind stark unterschiedlich. Die zu migrierenden Stamm- und Bewegungsdaten werden Datenfeld bezogen zwischen den beiden System zugeordnet. Die Zuordnung wird vorrangig im SAGE realisiert. Teilweise erfolgt die Zuordnung aber auch über den Umweg Excel. Dazu werden die Daten aus dem OCeasy nach Excel ausgelesen, dort bearbeitet und dann an SAGE übergeben. Mit den als Probedaten übertragenen Artikel werden erste Tests im SAGE durchgeführt.

Die Realisierung mit dem Systemhaus ATEC läuft. Für Debitoren und Kreditoren liegen bereits Migrationsalgorithmen vor.

Oktober 2008
Auf der Grundlage der mit Hilfe von Excel aufgestellten Migrationsalgorhythmen wurde durch ATEC ein Tool erstellt, das es ohne wesendliche Eingriffe ermöglicht, den Datenbestand in kürzester Zeit zu übertragen. Ziel ist es das Umschalten zwischen den Systemen innerhalb von maximal 2 Tagen (Sa/So) zu realisieren. Alle bisherigen Testläufe und Versuche waren erfolgreich, weshalb dieses Arbeitspaket als abgeschlossen gilt.
Nach der Migration sollen im neuen System sowohl Artikelstamm- und -bewegungsdaten wie auch Debitoren- und Kreditorendaten aus den vergangenen 4 Jahren vorliegen. Damit beinhaltet das neue System eine Geschichte und stellt keinen kompletten Neuanfang dar. Wir hoffen somit wertvolle Informationen und damit Wissen und Erfahrungen in das neue System übernommen zu haben und die Chance für einen möglichen Rückfall bzw. ein nicht „Los-lassen-wollen“ um im alten System noch einmal nachschauen zu können, vermindert zu haben.

Fazit: Die intensive Vorbereitung der Migration gekoppelt mit einem Tool, das die erarbeiteten Algorithmen enthält, hat sich für die Realisierung als vorteilhaft erwiesen.

Okt 2008: Installation eines vollständigen Testsystems

Das Arbeitspaket ist abgeschlossen.

Die vollständige und fehlerfreie Installation eines Testsystems mit Server und Anbindung dreier funktionsfähiger Clients verlief relativ reibungslos. Mit Hilfestellung durch das Systemhaus konnte die ERP-Software installiert werden. Allein der zeitliche Aufwand dafür und die vielfältigen Grundeinstellungen in Verbindung mit einer gewissen Gewöhnungsphase an das neue System kosteten viel Arbeitszeit.
Für die Bestimmung der Parameter der gefertigten Teile und als Grundlage für die automatische Bestimmung der Merkmalswerte für die Produktklassifizierung wurde eine effektive Lösung gefunden, die in das neue System sehr einfach eingebunden werden kann. Das kleine Tool ermittelt die Produktmerkmale an Hand Zeichnung und schreibt diese in eine Datenbank. Von dort aus können sie problemlos weiterverarbeitet werden und füllen u. a. eine Teil der Merkmalsleiste für die Artikelstammdaten.
Im Rahmen der Schulung wurde auf Hinweise und Vorschläge der Mitarbeiter sofort eingegangen und die notwendigen Veränderungen an Reports und Formularen ermittelt und umgehend durch das Systemhaus realisiert.