eBusiness-Praxis für den Mittelstand.

Praxisberichte Hersteller-gesteuertes Bestandsmanagement (VMI)

Karstadt Warenhaus AG
Enderlein GmbH & Co. KG, Karstadt Warenhaus AG

Berlin, Berlin
Konsumgüterindustrie - Kulturtaschen
190 Mitarbeiter
Jahresumsatz: EUR 10 Mio.

www.enderlein.de

Karstadt Warenhaus AG
Partnerunternehmen:

Karstadt Warenhaus AG

www.karstadt.de

Karstadt Warenhaus AG
Hansjoachim Salbach, Geschäftsführer Enderlein:

"Kulturtaschen sind saisonabhängig. Für Karstadt war es wichtig, dass die Filialen nicht auf den Taschen sitzen bleiben. Mit Hilfe von Vendor Management Inventory (VMI) können die Bestände nun direkt vom Hersteller kontrolliert werden."

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Das Unternehmen

Die Firma Enderlein GmbH & Co KG ist Hersteller von Kulturtaschen und Lieferant für verschiedene Produktgruppen aus dem Bereich Parfümerie

  • ca. 2000 Artikel
  • Eigen- und Fremdware
  • modische Ware, die saisonabhängig ist

Fremdware wird auf eigene Rechnung und eigenes Risiko gekauft. Für alle Artikel betreibt Enderlein ein eigenes Zentrallager. Dort wird filialgenau für ca. 180 Karstadt Filialen auf Basis von Filialbestellungen kommissioniert. Weiterhin ist Enderlein mit seiner Service-Dienstleistungsgesellschaft EGS für die verkaufsfördernde Warenpräsentation und Regalpflege verantwortlich.

Die Karstadt Warenhaus AG betreibt Warenhäuser, die in unterschiedliche Geschäftstypen größen- und lageabhängig eingeteilt sind. Sie ist ein Hauptkunde der Firma Enderlein im Enderlein-eigenen Sortiment. Enderlein ist Ansprechpartner für Karstadt für alle Leistungen zu Eigen- und Fremdware außer für Listungsgespräche, die Karstadt mit jedem Hersteller selbst führt.

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Die Ziele

Verbesserung der Wirtschaftlichkeit
Die Verbesserung der Wirtschaftlichkeit für Enderlein und Karstadt steht im Mittelpunkt des Projektes. Durch effizientere und effektivere Prozesse zur kontinuierlichen Warenversorgung sollen wirtschaftliche Optimierungspotenziale u.a. durch ein reibungslosen, teilautomatisierten und vor allem steuerbarer Prozess mit klaren Verantwortlichkeiten ausgeschöpft werden.

Verbesserung von Betriebsbedingungen bezüglich Zuverlässigkeit, Servicegrad, Bearbeitungszeiten.
Ausbau der Steuerung durch die Servicekräfte in der Verkausfiliale über detaillierte Informationen am POS. Erhöhung des Servicelevels u.a. zur Optimierung der Artikelverfügbarkeit in den Filialen. Über die Einführung des VMI-Konzepts und der damit einhergehenden Zielsetzung einer optimierten Warenversorgung ist zudem eine verstärkte Kundenzufriedenheit und -bindung zu erwarten.

Steigerung der eBusiness-Kompetenz
Ein wesentliches Ziel des Projektes ist der Aufbau von Umsetzungs-Know-How für eBusiness-Prozesse und Standards bei den Projektbeteiligten.

Das Projekt

Die Firmen Enderlein und Karstadt/Quelle planen innerhalb des Projektes, ein herstellergesteuertes Bestands-Management (VMI) einzuführen, welches sich sowohl auf Artikel, die Enderlein selbst herstellt, als auch auf solche Artikel, bei denen Enderlein als Großhändler auftritt, erstreckt. Dabei wird die Fa. Enderlein für die Steuerung der Bestände der definierten Artikel inklusive der damit einhergehenden Umsetzung der Flächenbelegung und der Regelung für die Verwendung der Altware in den Filialen verantwortlich sein.

Enderlein erhält hierzu von Karstadt in regelmäßigen Abständen Bestands- und Abverkaufsdaten pro Filiale per EDI (SLSRPT und INVRPT). Auf Basis dieser Informationen sowie seiner Sortimentskompetenz erstellt Enderlein Steuerungsgrößen in Verbindung mit der Warenträgerbelegung in den Verkaufsfilialen. Diese, in das Karstadt Flächenmanagementsystem und das Karstadt Prognosesystem eingestellt, steuern ohne weiteren manuellen Eingriff unter Nutzung der Funktionalität der Systeme den Bestellvorgang und damit die Nachversorgung.

Der Nutzen

Neben der Verbesserung der strategischen Positionierung steht die messbare Verbesserung der Wirtschaftlichkeit im Mittelpunkt des PROZEUS Projektes. Im Sinne des VMI-Konzepts ist zu erwarten, dass das KMU über die Warenträgerbelegungen Veränderungen der Steuerungsgrößen sehr differenziert durchführen und damit die Warenverfügbarkeit, die Flächennutzung und die Lagergrößen (Bestände) optimieren kann. Dieses beeinflusst den Umsatz positiv und trägt zur Kostensenkung (durch verringerte Abschriften und Lagerbestände) bei.

Der Zeitrahmen

Das Projekt startete im Juni 2003 und wurde Ende Juli 2004 abgeschlossen.

Ausgangslage
Enderlein war mit seiner Service-Dienstleistungsgesellschaft EGS (Enderlein Garantiert Service GmbH) bereits verantwortlich für die verkaufsfördernde Warenpräsentation und Regalpflege gemäß den Flächenbelegungsplänen der Karstadt-Filialen. Enderlein und Karstadt nutzen bereits seit 1997 EDI für den Austausch (mittels EDI-Konverter) von  Bestellungen (ORDERS), Lieferavis (DESADV) und Rechnungen (INVOIC). Die Stammdaten der von Enderlein geführten Sortimente werden mittels PRICAT an Karstadt für die Anlage der Artikelstammdaten übertragen.

Az Istprozess Enderlein
Zielsetzung
Im Rahmen des Projektes erhält Enderlein von Karstadt in regelmäßigen Abständen Bestands- und Abverkaufsdaten pro Filiale per EDI (SLSRPT und INVRPT). Durch die Einführung von VMI als einen reibungslosen und teilautomatisierten Prozess sollten die Steuerung der Disposition verbessert und klaren Verantwortlichkeiten geschaffen werden. Hierdurch sollte das Absatzvolumen signifikant gesteigert, sowie Abschriften und Out-of-Stock-Situationen reduziert werden. Mittels eines verbesserten Datenaustausches als Grundlage für optimierte Zusammenarbeit und Personalsteuerung am POS sollte außerdem der Servicegrad erhöht und eine Just-in-Time-Lieferung realisiert  werden. Als übergeordnete Ziele wurden die Stärkung der Geschäftsbeziehungen, die Steigerung der eBusiness-Kompetenz sowie die Optimierung der Sortimentspolitik bei saison-unabhängiger Ware vorgegeben.

Az Sollprozess Enderlein
Arbeitspakete und MeilensteineErfahrungen und ErgebnisseStatus geplant
Meilenstein 1:
Projektstart
Einrichtung von Projektgruppe
Zur Einführung des herstellergesteuerten Bestandsmanagements in einem Unternehmen sollte aus Gründen der Effizienz eine eigens hierfür zusammengestellte Projektgruppe beauftragt werden ... mehr Info

abgeschlossen Status: abgeschlossen
Start: 07/2003
Ende:
Meilenstein 2:
Planung & Dokumentation
Die Planung und Dokumentation des Projektes lässt sich in zwei Abschnitte untergliedern
Im ersten Abschnitt erfolgt eine detaillierte Analyse der aktuellen Organisationsstrukturen und Prozesse ... mehr Info

abgeschlossen Status: abgeschlossen
Start: 07/2003
Ende: 10/2003
Meilenstein 3:
Realisierung
Die Umsetzung der Projektplanung beinhaltet drei Arbeitsabschnitte
Es wird geprüft, welche externen Produkte und Unternehmen (Beratungsunternehmen, Programmierer) für die Umsetzung ... mehr Info

abgeschlossen Status: abgeschlossen
Start: 08/2003
Ende: 05/2004
Meilenstein 4:
Testbetrieb
Test des elektronischen Datenaustausch
Der Testbetrieb beinhaltet verschiedene Komponenten. Dieses sind der fehlerfreie Datenaustausch der Abverkaufs- (SLRPT) und Bestandsdaten (INVRPT) ... mehr Info

abgeschlossen Status: abgeschlossen
Start: 06/2004
Ende: 08/2004
Meilenstein 5:
Echbetrieb
Start des herstellergesteuerten Bestandsmanagement
Nach Abschluss der Testphase wird Anfang August 2004 mit einer produktiven Nutzung des herstellergesteuerten Bestandsmanagements begonnen ... mehr Info

abgeschlossen Status: abgeschlossen
Start: 08/2004
Ende:
Meilenstein 6:
Projektende
Abschluss des Projektes
Das Projekt wurde innerhalb von 13 Monaten abgeschlossen. mehr Info

abgeschlossen Status: abgeschlossen
Ende: 08/2004

Das Ergebnis
Das herstellergesteuerte Bestandsmanagement zielt unter anderem darauf ab, die Umsätze und damit den Gewinn zu steigern. Bei einem jährlichen Gewinnzuwachs in Höhe von 48.000 €, ergibt sich bei Kosten von 62.200 € im ersten Jahr und 21.800 € je Folgejahr eine Amortisationsdauer von 2,37 Jahren. Darüber hinaus konnte eine Stärkung der strategischen Positionierung gegenüber dem Partner erreicht werden. Verbesserte Auswertungssysteme und eine optimierte Informationsbasis ermöglichen fundierte Entscheidungshilfen für Sortimentsplanung, Disposition und Produktion.

Die Erfahrungen
Die Bestellungen werden weiterhin über das eingebundene Prognose-System aus der Karstadt Warenwirtschaft generiert. Eine indirekte Steuerung der Bestellmengen erfolgt über die Eingaben der von Enderlein definierten Steuerwerte im Flächenmanagementsystem bei Karstadt. Die Integration eines Bestandsmanagements durch die Firma Enderlein war ohne signifikante Systemänderungen in den IT-system von Karstadt möglich.

Die Zukunft
Das Projekt soll erfolgreich fortgeführt werden und möglichst auf viele weitere Filialen ausgedehnt werden. Darüber hinaus gilt es weitere große und wichtige Handelspartner von dem Konzept des VMI zu überzeugen und ebenfalls anzubinden. Darüber hinaus gilt es für Enderlein mit der Entwicklung des ECR-Gedankens Schritt zu halten, insbesondere indem man sich auch in Zukunft technologischen Neuerungen nicht verschließt.

Vendor Managed Inventory (VMI) - Entscheiderbroschüre (pdf)

Vendor Managed Inventory (VMI) - Umsetzerbroschüre (pdf)