eBusiness-Praxis für den Mittelstand.

Arbeitspaket 4 Aktive Umsetzung der Projektinhalte

Durchführung geplant für Jan. 2011
Start März 2010
Ende Jan. 2011

Stand: März 2011
abgeschlossen abgeschlossen
erfolgreicher Verlauf erfolgreicher Verlauf

Projektumsetzung gem. Projekt- und Arbeitsplan der Dienstleister

Aktive Umsetzung der Projektinhalte


Folgende Berichte aus dem Projektverlauf liegen vor:
Juni 2010: 1. Einleitung und Betrachtung der Prozesskette

In der Fa. Auger Autotechnik GmbH wurden im Rahmen von PROZEUS die internen logistischen Prozesse, in denen tatsächliche Warenbewegungen stattfinden, betrachtet. Nach einer ersten groben Betrachtung der Abläufe wurden die Prozessschritte Wareneingang (WE), Einlagerung (EL), Kommissionierung (KS) und Warenausgang (WA) definiert.

Einleitung und Betrachtung der Prozesskette

Der Wareneingangsprozess beginnt mit der Ankunft eines LKW´s und der Entladung der Pakete bis zur vollständigen Identifikation der gesamten Lieferung im Wareneingangsbereich der Fa. Auger Autotechnik GmbH. Der Einlagerungsprozess schließt an den Wareneingangsprozess an und endet wenn die gesamte Lieferung in den jeweiligen Lagerorten eingelagert ist. Der Kommissionierungsprozess beginnt mit einem sogenannten Sammelauftrag aus dem Vertrieb und schließt mit der Überprüfung der Packliste gegenüber der Bestellung auf Vollständigkeit im Kommissionierbereich ab. Der Warenausgangsprozess schließt direkt an diesen Prozess an und endet mit der Übergabe der Bestellungen an ein Logistikunternehmen. Im Rahmen einer ersten Prozessbeurteilung wurden für das weitere Vorgehen der Wareneingangs- und der Einlagerungsprozess aus den vier oben genannten Prozessschritten ausgewählt. In diesen beiden Prozessen wird das größte Potential vermutet, das im Rahmen des Vorhabens verwertet werden kann.

Juni 2010: 2. Detaillierte Prozessanalyse und Beschreibung des IST-Prozesses

Im Rahmen von internen Projektmeetings wurde beschlossen, zuerst eine IST-Situation der Prozesse für den WE- und EL-Prozess im Team zu beschreiben und danach die weiteren Schritte zu planen.

Innerhalb der internen PROZEUS-Projekttreffen gehörte ein hohes Maß an Disziplin, sich nur an den bestehenden IST-Prozess zu halten und nicht vorschnell Optimierungsideen einzubringen. Die Gefahr, sich zu schnell in Lösungskategorien zu verfangen, wurde umgangen, indem PowerPoint als einfaches Instrument, um Prozessabläufe zu visualisieren, eingesetzt wurde. Im Vorfeld wurde sich darauf verständigt den IST- und den SOLL-Prozess in einem darzustellen, um jederzeit die Ausgangssituation erkennen zu können und um die geplanten Modifikationen im Auge zu behalten.

Juli/August 2010: Produktverpackungen standardisiert kennzeichen

Im Rahmen dieses Arbeitsabschnittes kümmerten wir uns um die neue Produktverpackung und deren standardisierte Kennzeichnung. Dazu wurde neben einem neuen Verpackungslayout auch ein hybrides Etikett entworfen, was zukünftig verwendet werden soll siehe Abbildung).

Hybrides Etikett der Firma Auger
Das zukünftige Etikett enthält den Identifikationsstandard GTIN (EAN-13) zur eindeutigen Identifikation des Produktes. Dadurch wird im Idealfall eine durchgängige Identifikation des Produktes bis in den Handel (Point-of-Sales) gewährleistet. Für die internen Abläufe wird die Fa. Auger Autotechnik GmbH den GS1-DataMatrix nutzen, um die Serialisierung von Produkten sicher zu stellen. Damit wird gleichzeitig eine Produktrückverfolgbarkeit ermöglicht.
Verpackungsdesign:
Im Zuge der standortübergreifenden Prozesskettenoptimierung auf Basis der GS1 Standards wurden neben den Prozessen auch neue Produktverpackungen gestaltet. Der Verpackungsentwurf (siehe Abbildung) ist für die Anbringung der sogenannten hybriden Etiketten optimiert. Die zukünftige Verpackung soll Kunden der Fa. Auger Autotechnik GmbH visualisieren, dass das Unternehmen in der Vergangenheit ihre Anmerkungen und Empfehlungen wahrgenommen hat und viele Anstrengungen unternommen hat, um die eigene Produkt- und Prozessqualität zu verbessern.
Neben dem neuen Design der Verpackung ist auch eine Anpassung der Verpackungsgrößen geplant. Damit soll die Variantenvielfalt der Verpackungen reduziert und Verpackungskosten eingepgespart werden.
Verpackungsgrößen der Firma Auger

Sept./Nov. 2010: Integration und Einführungsstrategie

In den bisherigen Phasen des Projektes wurden die geplanten Arbeitspakete nach Plan abgearbeitet und die Grundlage für die Implementierung des Systems vorbereitet. Das Projekt wird in Kürze in die erste Testphase unter realen Bedingungen gehen. Abhängig von den Testergebnissen wird die Einführungsstrategie angepasst. Falls notwendig, werden Modifikationen durchgeführt und schließlich Live geschaltet werden.

Zu Beginn des PROZEUS Projektes waren die weitreichenden Folgen, die sich aus dem Projekt für das Unternehmen ergeben würden, noch nicht absehbar. Aus der Analyse der Daten aus dem ERP-System, der warenbezogenen Außenstände zum Kunden und vom Lieferanten, zeigte sich, dass sich auf beiden Seiten Rückstände gebildet haben. Insgesamt betrachtet ist das Thema Stammdatenmanagement somit auch in den Fokus des Projektes gerückt. Ziel soll sein, das durch saubere Stammdaten zusätzliche Produktverkäufe realisiert werden können, um somit die Kundenzufriedenheit zu steigern.

Durch die umfangreichen internen und externen Prozessbetrachtungen werden zukünftig verbesserte Durchlaufzeiten für die Produktauslieferungen erwartet. Dabei unterteilt sich die Durchlaufzeit im eigenen Distributionszentrum in fünf verschiedene Zeitelemente:

- Wartezeit (Auftrag wartet auf Bearbeitung)
- Rüstzeit (Zeit für vorbereitende Maßnahmen)
- Bearbeitungszeit (Auftragsbearbeitung)
- Liegezeit (ablaufbedingte Nichtbearbeitung)
- Transportzeit

Das unternehmensinterne Ziel, das auch nach Abschluss des PROZEUS Projektes verfolgt werden soll, ist, Entwicklungen in der Logistik kontinuierlich auf eine höhere Entwicklungsstufe zu bringen. Eine strategische Vorgehensweise ist es, die Komplexität in den Prozessen durch eine Auto-ID Lösung (Barcode) zu reduzieren. Im Laufe der Projektdurchführung ist bewusst geworden, dass die Durchlaufzeit stark mit der Kundenzufriedenheit zusammenhängt. Der Kunde ist an einer geringen Durchlaufzeit interessiert.

Windows client der Barcode-Scanner-Software

Dez. 10 / Jan. 11: Systemwechsel

Bevor das geplante System in den Regelbetrieb aufgenommen werden kann bzw. live geschaltet wird, müssen im Vorfeld Systemtests durchgeführt werden. Die geplanten Anwendungstests müssen die zukünftigen Standardprozesse der Fa. Auger Autotechnik GmbH berücksichtigen und Elemente haben, auf denen basierend eine belastbare Aussage getroffen werden kann, inwieweit das System Reif für die Einführung ist.

Für diesen Test wird folgendes Equipment benötigt:
• Kopie des ERP-Systems mit einem aktuellen Datenbestand
• Handheld-Scanner mit der aktuellen Version der angepassten Scannersoftware
• »Neue« Produktetiketten
• Barcodes der Lagerflächen, Barcodes der Transportbehälter

Mit dieser Ausstattung können die Funktionstests um :
• Den Wareneingangsprozess,
• den Einlagerungsprozess,
• den Sammelprozess und
• den Warenausgangsprozess

zu testen, durchgeführt werden. Um den Wareneingangsprozess zu testen, wird eine definierte Menge an »neuen« Produktetiketten über die Handhelds in das System eingescannt. Nachdem alle Kommunikationsprozesse zwischen dem Handheld und dem ERP-System abgeschlossen sind, wird der Datenbestand im ERP-System kontrolliert. Das erwartete Ergebnis ist, dass alle eingescannten Produkte in einem temporären Lager im System abgebildet sind.

Jan. 2011: Projektabschluss

Nach erfolgreichen Abschluss der Testszenarien zur Verifizierung des Systems wurden die Abläufe in den Regelbetrieb überführt. Das Projekt gilt als erfolgreich abgeschlossen, auch
wenn zu einem späteren Zeitpunkt die Standardsoftware für einen spezifischen Anwendungsfall noch angepasst werden muss.

Im Hinblick auf unsere im Projekt gemachten Erfahrungen können wir sagen, dass es wichtig ist sich mit den Themen Prozesse und Standards im Sinne der kontinuierlichen Verbesserung zu beschäftigen. Es verbergen sich oftmals Prozesseffizienzen, die einen wertvollen Beitrag zum Unternehmenserfolg leisten können. Darüber hinaus haben wir bereits Planungen aufgenommen, um das Thema eBusiness weiter erfolgreich auszubauen. U.a. wollen wir ein Web-Shop Konzept entwickeln, um dies zukünftig in unsere Vertriebsprozesse dauerhaft und erfolgreich zu integrieren.