eBusiness-Praxis für den Mittelstand.

Studie zeigt: Potenzial von eBusiness-Standards noch nicht ausgeschöpft

Köln, 28. Januar 2010. Knapp die Hälfte aller deutschen Unternehmen betreibt eBusiness in Form von automatisiertem und computergestütztem Datenaustausch – doch nur jedes dritte Unternehmen davon setzt hierfür auch Standards ein. Dies ist eines der zentralen Ergebnisse der Studie „eBusiness-Standards in Deutschland“, die auf der PROZEUS KongressMesse in Stuttgart vorgestellt wurde. Berlecon Research GmbH hat diese erstmalig in 2003 erstellte Studie im Auftrag von PROZEUS neu aufgelegt. Das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie geförderte Projekt PROZEUS unterstützt kleine und mittlere Unternehmen dabei, eBusiness im Unternehmen umzusetzen. Das Projekt wird durchgeführt von IW Consult und GS1 Germany.

eBusiness nimmt laut Berlecon einen zunehmend festen Platz im Geschäftsalltag der Unternehmen in Deutschland ein. Dabei ist es nach Aussage zahlreicher Unternehmen erfolgversprechend, Standards einzusetzen: Fast 80 Prozent der Unternehmen gaben an, dadurch ihre Geschäftsprozesse beschleunigt zu haben. Zwei Drittel konnten ihre Datenqualität verbessern. Vor allem für kleine Unternehmen gehen Standards zudem mit einer geringeren IT-Komplexität einher. Die Unternehmen neigten jedoch auch dazu, auf den Einsatz von eBusiness-Standards zu verzichten, wenn der Druck von außen fehlt. So führten knapp 60 Prozent der Unternehmen eBusiness-Standards nur ein, weil Kunden danach verlangten.

Obwohl Standards wie BMEcat, eCl@ss, EANCOM und EPC proprietäre Tabellen- und Textformate langsam verdrängten, bleibe die Standardlandschaft noch heterogen, so Berlecon. „Damit Unternehmen trotz dieser Standardvielfalt eBusiness-Prozesse effizient umsetzen können, müssen die Harmonisierung und Kompatibilität von Standards stärker in den Fokus der Entwicklungsaktivitäten rücken“, empfiehlt Berlecon-Analystin Dr. Katrin Schleife der Wirtschaft auf der PROZEUS KongressMesse.

Neben der wissenschaftlichen Betrachtung von Standards, zeigte die PROZEUS KongressMesse auch deren praktische Umsetzung. Zwei mittelständische Unternehmen wurden mit dem PROZEUS UnternehmerPreis 2010 dafür ausgezeichnet, dass sie eBusiness-Standards beispielhaft und erfolgreich im Unternehmen umgesetzt haben. Das sächsische Unternehmen richter & heß Verpackungs-Service GmbH hat den Neubau einer Betriebsstätte genutzt, um durchgängig die Radiofrequenztechnologie auf Basis des EPC-Standards in der Intralogistik einzusetzen. richter & heß spart mit RFID heute 100.000 Euro im Jahr. „Die Amortisationsdauer der Investition von nur neun Monaten hat selbst uns überrascht“, resümierte Geschäftsführer Holger Neuber bei der Preisverleihung. Der zweite Preisträger, die nordrhein-westfälische Franken GmbH gehört der PBS-Branche (Papier, Büro, Schreibenwaren) an und produziert Planungs- und Kommunikationssysteme. Mit der neu aufgebauten zentralen Produktdatenbank auf Basis von eCl@ss versorgt Franken nicht nur ihre Fachhändler und Lieferanten mit aktuellen Produktinformationen, sondern auch den eigenen Internetauftritt inklusive Webshop und Katalog. Falsche Produkt- oder Preisinformationen gehören der Vergangenheit an.

Die Güde GmbH, ein metallverarbeitendes Unternehmen aus Nordrhein-Westfalen, wurde mit dem PROZEUS SonderPreis für Nachhaltigkeit ausgezeichnet. Das Unternehmen hat seit vier Jahren die Standards eCl@ss und BMEcat in seinen Geschäftsabläufen integriert und spart damit bis zu 30 Prozent Prozesskosten.

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