eBusiness-Praxis für den Mittelstand.

Praxisberichte Systematisierter Transport zu chemischen Inhaltsstoffen - Erfüllung der REACH-Anforderungen durch Nutzung der GS1-Standards am Beispiel Duschkabinen

Tardis GmbH & Co. KG - Portrait Herr Breuer
Tardis GmbH & Co. KG

Neuwied, Rheinland-Pfalz
Bau / Glasbau
20 Mitarbeiter
Jahresumsatz: EUR 2,5 Mio.

www.tardis.com

Tardis GmbH & Co. KG - Portrait Herr Breuer
Partnerunternehmen:

Gottfried Stiller GmbH

www.gottfried-stiller.com

Tardis GmbH & Co. KG - Portrait Herr Breuer
Herr Breuer, Projektleitung:

"Die Umsetzung des Projekts hat den Informationsfluss wesentlich beschleunigt. Es ist weitaus weniger Personalaufwand für SVHC-Anfragen erforderlich, da die Informationen gesammelt zur Verfügung stehen und nicht beschafft werden müssen. Idealerweise kann der Informationsprozess sogar komplett ausgelagert werden. Das setzt lediglich voraus, dass der Händler GS1-Standards und eine Anbindung an die CS Solutions nutzt."

Das Unternehmen

Die im Jahr 2004 gegründetete Tardis GmbH & Co. KG mit Sitz in Neuwied zählt zu den führenden Spezialanbietern für Glassysteme. Im Firmensitz in Neuwied, der „gläsernen tardis® manufaktur“, macht sie für den Kunden das Material Glas in seiner Vielseitigkeit und Beständigkeit erlebbar: Das Produktportfolio umfasst hochwertige, individuelle Wand- und Fassadensysteme und Glaselemente, wie zum Beispiel Trennwände, Glasfronten oder Duschkabinen mit patentierter Technologie. Geschäftsführer Thomas Breuer und sein Team können namhafte Unternehmen aus dem Bau- und Einrichtungsgewerbe zu ihren Kunden zählen. Tardis beschäftigt 20 Mitarbeiter.

Die Projektpartner

Der Sanitärfachmarkt Gottfried Stiller GmbH in Köln wurde bereits im Jahr 1932 gegründet. Heute verfügt er über eine 1.000 m2 Ausstellungsfläche in Köln. Darüber hinaus betreibt Stiller die Online-Plattform www.megabad.com mit einem breiten Spektrum an Sanitärartikeln. Tardis liefert der Gottfried Stiller GmbH Duschkabinen. Die Geschäftsbeziehung besteht seit 2007.

Das Projekt

Ziel des Projektes ist die Dokumentation der chemischen Zusammensetzung der von Tardis gelieferten Duschkabinen sowie die Verfügbarkeit sozialer und umweltbezogener freiwilliger Eckdaten über die systemgestützte Evaluierungsplattform CS Solution.

Seit Oktober 2008 besteht für alle Unternehmen, die mit Produkten handeln, welche Chemikalien im Allgemeinen und sogenannte besonders besorgniserregende Inhaltsstoffe (SVHC) enthalten, eine gesetzlich vorgeschriebene Informationspflicht. Das legt die im Jahr 2007 in Kraft getretene Europäische Chemikalienverordnung REACH fest. Innerhalb der EU dürfen nur noch chemische Stoffe in Verkehr gebracht werden, die bei der Europäischen Chemikalienagentur ECHA registriert sind. Jeder Verbraucher hat zudem Anrecht, zu erfahren, ob ein SVCH mit einer Konzentration von mehr als 0,1 % in einem Endprodukt enthalten ist.

Damit die Geschäftspartner diesen Anforderungen gerecht werden können, muss Tardis die stoffliche Zusammensetzung aller Einzelteile eines fertigen Produktes benennen können. Durch die systematische Identifikation aller Vor- und Fertigprodukte mit der weltweit eindeutigen Globalen Artikelidentnummer (GTIN) und die Hinterlegung entsprechender Daten zur chemischen Zusammensetzung in der Evaluierungsplattform CS Solution sollen Tardis und Gottfried Stiller jederzeit dazu in der Lage sein, Auskunft über die Höhe eines enthaltenen chemischen Stoffs zu geben.

Der Nutzen

Durch die systematische Dokumentation der stofflichen Zusammensetzung können die Geschäftspartner jederzeit schnell und effizient die geforderten Informationen sicher zur Verfügung stellen. Sie erfüllen die vom Gesetzgeber definierten Anforderungen und reduzieren gleichzeitig das unternehmerische Risiko, das Abweichungen vom gesetzlich Geforderten mit sich brächte. Die Marke Tardis schärft durch Berücksichtigung freiwilliger stoffbezogener Handlingshinweise und ein ökologisches Produktdesign ihr Profil im Markt.

Der Zeitrahmen

Das Projekt startete im Oktober 2010 und wurde im Dezember 2010 abgeschlossen.

Ausgangslage

Tardis liefert Gottfried Stiller Echtglas-Duschkabinen in exklusivem Design. Umweltschutzaspekte werden heute bereits bei Gestaltung und Produktion der Duschkabinen und Verwertbarkeit der Stoffe berücksichtigt. Die Vorgaben aus der REACH-Verordnung, enthaltene besonders besorgniserregende Inhaltsstoffe (SVHC) ab einer Konzentration von über 0,1 % im Produkt nennen zu können, ist ohne systematischen Ansatz zwar möglich, bringt jedoch einen sehr hohen Recherche- und Rechenaufwand mit sich und birgt ein hohes Fehlerrisiko.

Zielsetzung

Die Anfragen zur REACH-Konformität werden sich mit der steigenden Anzahl meldepflichtiger SVHC und dem Bekanntheitsgrad des aus REACH resultierenden Verbraucherschutzes mit großer Wahrscheinlichkeit erhöhen. Ziel des Pilotprojektes ist, dass Tardis die Informationen zu den chemischen Stoffen jederzeit kurzfristig übermitteln kann und über CS Compliance gebündelt zur Verfügung stellen kann. Der durch REACH verursachte Mehraufwand wird reduziert, die Datenqualität ist hoch, sodass die Image- und Sanktionsrisiken wie zum Beispiel Marktverbote oder Behördenbußgelder für Tardis-Duschkabinen minimiert werden.

Tardis führt dazu eine finale Recherche bezüglich der SVHC-Stoffe über alle Komponenten der im Sortiment enthaltenen Duschkabinen durch, inklusive Verpackungsmaterial. Alle Lieferanten werden aufgefordert, Informationen mit SVHC-Relevanz Tardis eigenverantwortlich zu nennen, und einige Bauteile werden auf SHVC-Relevanz analysiert. Dabei soll die GTIN die Eindeutigkeit und Herkunftssicherung aller Bauteile systemseitig unterstützen. Neue Lieferanten werden an der Kooperationsbereitschaft und der REACH-Konformität der Produkte gemessen.

Tardis wird die produktbezogenen REACH-Informationen in die Service-Plattform von CS Compliance einstellen, damit diese von Gottfried Stiller und anderen Kunden und Interessenten jederzeit abgerufen werden können. Der Zugang zu den Informationen, die Datensicherheit und die Auskunftsfähigkeit der Tardis-Mitarbeiter zur chemischen Zusammensetzung ihrer Produkte wird in erheblichem Maß steigen.

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Arbeitspakete und MeilensteineErfahrungen und ErgebnisseStatus geplant
Arbeitspaket 4:
Umsetzung der Projektinhalte
Bestandaufnahme der Produkte
Um Gefahrstoffe eindeutig zuordnen zu können, musste Tardis zunächst für jedes einzelne Produkt eine Bestandsaufnahme vornehmen und verlässliche Informationen abfragen. mehr Info
Febr. 2011
abgeschlossen Status: abgeschlossen
geplant für: 10.12.2010
Start: 10.12.2010
Zeitverzögerung Ende: 31.12.2010
Arbeitspaket 6:
Wirtschaftlichkeitsanalyse
Nutzen und Wirtschaftlichkeit
Verbesserter Kundenservice, schlankere Prozesse: Das Projekt rechnet sich für Tardis sowohl qualitativ als auch quantitativ. Allein durch die Anbindung von Gottfried Stiller an das neue System werden allein 30 % der Investitionen erwirtschaftet. mehr Info
Febr. 2011
abgeschlossen Status: abgeschlossen
geplant für: 10.12.2010
Start: 10.12.2010
Ende: 14.12.2010
erfolgreicher Verlauf erfolgreicher Verlauf
Arbeitspaket 2:
Soll-Prozessanalyse
Festlegung und Konkretisierung der Projektinhalte
Der Sollprozess, der es ermöglicht, REACH- und umweltbezogene Daten in einem standardisierten Prozess pflegen, aktualisieren und kommunizieren zu können, wurde anhand einer ereignisgesteuerten Prozesskette abgebildet. mehr Info
Febr. 2011
abgeschlossen Status: abgeschlossen
geplant für: 25.11.2010
Start: 01.11.2010
Ende: 21.11.2010
erfolgreicher Verlauf erfolgreicher Verlauf
Arbeitspaket 5:
Schulung der Mitarbeiter
Schulung
Damit Tardis verlässliche SVHC- und umweltbezogene Informationen an Interessen vermitteln kann, müssen die Mitarbeiter mit den gesetzlichen Rahmenbedingungen und der genutzten Software vertraut gemacht werden. mehr Info
Febr. 2011
abgeschlossen Status: abgeschlossen
geplant für: 16.12.2010
Start: 16.12.2010
Ende: 16.12.2010
erfolgreicher Verlauf erfolgreicher Verlauf
Arbeitspaket 1:
Detaillierte Ist-Analyse
Aufnahme der Prozesse
Vor Projektbeginn war Tardis nur mit sehr hohem organisatorischen Aufwand in der Lage, Kunden und Interessenten auf Anfrage REACH-Informationen zur Verfügung zu stellen. Ein vordefinierter Prozess der Datenabfrage und -kommunikation existierte nicht. mehr Info
Febr. 2011
abgeschlossen Status: abgeschlossen
geplant für: Nov. 2010
Start: 21.10.2010
Ende: 29.10.2010
erfolgreicher Verlauf erfolgreicher Verlauf
Arbeitspaket 3:
Gemeinsame Auswahl von Dienstleistern
Integration der Änderungen
Für die Realisierung des Projektes müssen Tardis und Gottfried Stiller auf einen Dienstleister zurückgreifen, der die REACH-Verordnung bereits vollständig umgesetzt hat und Änderungen in der Gesetzeslage zeitnah in seine Lösung integriert. mehr Info
Febr. 2011
abgeschlossen Status: abgeschlossen
geplant für: 26.11.2010
Start: 26.11.2010
Ende: 31.12.2010
erfolgreicher Verlauf erfolgreicher Verlauf

Zuverlässige und aktuelle Informationen auf Knopfdruck

Für beide Partner hat sich das Praxisprojekt gelohnt: Die Produkt- und Lieferantenbewertung war für Tardis zwar sehr aufwendig – die Mühe machte sich jedoch bezahlt: Kundenanfragen können heute auf Knopfdruck beantwortet werden und binden keine Personalressourcen mehr. Das Monitoring der dynamischen Erweiterung der ECHA SVHC-Kandidatenliste wird sogar durch die REACH Solution der CS-Compliance automatisch abgedeckt. Ein weiterer Vorteil ist die gestiegene Transparenz in den eigenen Prozessen und die gewonnene Rechtssicherheit gegenüber den Behörden. Beim Thema Gefahrstoffe hat Tardis zudem das bereits vorhandene Profil eines umweltbewussten und richtungsweisenden Unternehmens weiter ausgebaut. Der vollzogene Prozess ist auf andere stoffbezogene Informationen wie Nanopartikel oder Druckstoffe in Verpackungen übertragbar.

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