eBusiness-Praxis für den Mittelstand.

Arbeitspaket 2: Soll-Prozess Festlegung und Konkretisierung der Projektinhalte


Start 01.01.2008
Ende 31.07.2008

Stand: 21.07.2008
abgeschlossen abgeschlossen
erfolgreicher Verlauf erfolgreicher Verlauf

Soll Prozesse definieren

Im Rahmen der „Soll-Prozessplanung und Festlegung der Projektinhalte / Projektplanung“ ist zu planen, wie die zukünftige Bargeldbestellung sowie die Bargeldeinlieferung bei der Deutschen Bundesbank erfolgen soll. Grundlage hierfür sind die Beschreibungen der Deutschen Bundesbank zu CashEDI.


Folgende Berichte aus dem Projektverlauf liegen vor:
Soll Prozesse: 

Mit CashEDI optimiert und modernisiert die Bundesbank ihr Dienstleistungsangebot im Barzahlungsverkehr und bietet ihren Kunden die Möglichkeit einer elektronisch unterstützten Geschäftsabwicklung im Rahmen eines standardisierten elektronischen Datenaustausches.

Mit dem Einzahlungsavis können Einzahlungen elektronisch bei der Bundesbank-Filiale avisiert werden. Nach Annahme des Geldes durch die Bundesbank-Filiale erhalten Einzahler eine Übernahmebestätigung. Nach erfolgter Bearbeitung wird das Ergebnis der Zählung auf elektronischem Weg mitgeteilt.

Mit der Geldbestellung können Bargeldbestellungen elektronisch an die Bundesbank-Filiale übermittelt werden. Besteller erhalten eine Mitteilung, sobald die Auszahlung bei der Bundesbank-Filiale vorbereitet wurde. Mit einer elektronischen Übergabebestätigung werden die Bargeldbesteller über die erfolgte Auszahlung bei der Bundesbank-Filiale unterrichtet.

Gewetra vereinbart mit den Dienstleistern Visibelle und Fongern Bankautomation ein Pflichtenheft für die Umsetzung der CashEDI-Inhalte zu erstellen. Hierin sollen insbesondere die einzelnen Arbeitspakete sowie die Aufgabenteilung der Dienstleister festgelegt werden.

Die Vorarbeiten zur Erstellung einer Plattform, die den Versand und Empfang der elektronischen Nachrichten steuert und die entsprechenden Nachrichteninhalte aus den internen Anwendungen bereit stellt, werden aufgenommen. Bis dato ist unklar ist, ob diese auf Basis von .NET oder JAVA programmiert werden soll. Entsprechende Konsultationen mit der Bundesbank werden aufgenommen. Für die Erstellung möglicher JAVA-Routinen wird externe Hilfe in Anspruch genommen.

Das Pflichtenheft für die Dienstleister Visibelle und Fongern Bankautomation wird entwickelt. Es ist gegliedert in zwei Teile: Bargeldbestellung und Bargeldeinlieferung. Es enthält überwiegend technische Hinweise zur Umsetzung der CashEDI-Inhalte mit den gegebenen Inhouse-Systemen.

Das IT-System soll direkt an das ExtraNet der Bundesbank angebunden werden, so dass ein Datenaustausch per File-Transfer vorgenommen werden kann. Dadurch können Rückmeldungen von den Filialen der Deutschen Bundesbank schnell und automatisiert im eigenen System weiterverarbeitet werden. In der File-Transfer-Lösung wird der komplette Funktionsumfang von CashEDI realisiert.

Die Kommunikation mit der Deutschen Bundesbank wird auf Basis der EAN-Standards von GS1 erfolgen. Die EAN-Standards umfassen eine Systematik einheitlicher, weltweit gültiger und überschneidungsfreier Nummern zur Kennzeichnung von Orten, Produkten und Packstücken. Ausschlaggebend für die Verwendung ist die erfolgreiche Nutzung u. a. im Logistikbereich, die für alle Beteiligten Praxistauglichkeit, Investitionssicherheit und Zukunftsfähigkeit gewährleistet.

ILN (internationale Lokationsnummer):
Mit der ILN identifizieren sich die Akteure im CashEDI. Auch Ihre Partner im Logistikprozess (wie bspw. die Bundesbank-Filialen) werden durch eine ILN eindeutig definiert.

EAN (internationale Artikelnummer):
Banknoten- und Münzgebinde (z. B. Banknotenpäckchen und -pakete) bekommen von der Bundesbank eine EAN. Die EAN wird auf dem jeweiligen Gebinde nicht aufgedruckt, sondern dient der Produktkennzeichnung bei der elektronischen Datenübertragung.

NVE (Nummer der Versandeinheit):
Um Behälter mit Bargeld eindeutig zu kennzeichnen, werden sie mit einer NVE versehen. Diese Nummer ist die Basis für das Verfolgen Ihres Geldes auf dem Weg von bzw. zu einer Bundesbank-Filiale.

Ergänzt wird diese Nummernsystematik durch Strichcodestandards. Die NVE kann im Strichcode EAN 128 maschinenlesbar dargestellt werden. Die Strichcodekennzeichnung erlaubt eine beschleunigte Abwicklung an den Kassenschaltern der Bundesbank-Filialen und bietet die Möglichkeit, Ihre internen Übergabeprozesse zu optimieren.

Als Kommunikationsstandard wird GS1 XML genutzt. Dieser Kommunikationsstandard unterstützt die zuvor beschriebene Nummernsystematik aus ILN, EAN und NVE durch eine Vielzahl von Nachrichtentypen.
Die Teilnahme an CashEDI ist nur unter Verwendung dieser Standards möglich.

Alle oben genannten Aktivitäten bilden zusammen eine „Soll-Prozessplanung und Festlegung der Projektinhalte / Projektplanung“ der Firma Gewetra im Hinblick auf die geplante Umsetzung der CashEDI-Prozesse.

Weitere Arbeitsschritte: 

Die Firma Gewetra sowie die involvierten Dienstleister informierten sich bei der Deutschen Bundesbank und GS1 Germany über die grundlegenden Voraussetzungen für die Teilnahme am CashEDI-System.

Die internen Hard- und Softwaresystem sowie die Schnittstellen und das Datenmanagement für die Darstellung der CashEDI-Prozesse wurden ermittelt und eine Machbarkeitsstudie erstellt. Die Firma Gewetra führte eine erste Analyse des bestehenden Bargeldabwicklungsprozesses in der Zeitachse durch.