eBusiness-Praxis für den Mittelstand.

Arbeitspaket 8 Schnittstellenprogrammierung

Durchführung geplant für November 2003
Start 01.10.2003
Ende 30.11.2004

Stand: 30.11.2004
abgeschlossen abgeschlossen
Zeitverz?ung Zeitverzögerung

XML-basiertes Edifact erfordert hohen Implementierungsaufwand

Die Implementierung eines XML-basierten Edifacts erfordert höheren Arbeitsaufwand als zuvor angenommen. Die Effizienz des Standards konnte noch nicht abschließend eruiert werden.


Folgende Berichte aus dem Projektverlauf liegen vor:
30.11.2004: Arbeitspaket abgeschlossen

Mit der Festlegung des Datenmodells und der physischen Verteilung der Datenbanken war die Aufgabenstellung für die Entwicklung und Implementierung der Schnittstellen gegeben. Die ersten Arbeiten konnten bereits im Dezember 2003 beginnen.
Durch die Komplexität der Datenextraktion aus dem ERP und der Belieferung der Datenbank des Shopsystems, insbesondere wg. der Gliederung der Artikel, gestalteten sich diese Arbeiten schwieriger als zunächst angenommen.
Weitere technische Probleme taten sich durch die verwendeten Betriebssysteme der involvierten Hosts auf. So mussten eine Reihe von OS spezifischen Problemen (bspw. SSH Dämon auf dem Shop-Host) gelöst werden, ehe Schnittstellentests auch wirklich effektiv durchgeführt werden konnten.
Auch der Umfang des durch die für das Shop-System verwendete MySQL-Datenbank implementierten SQL-Standards führte zu Problemen. So musste noch im November 2004 eine neue Version der MySQL-Datenbak (4.0.1) installiert werden, weil alle vorhergehenden Versionen keine Subqueries unterstützten.
Auch die sich ständig ergebenden Anforderungsänderungen führten stets auch zu notwendigen Anpassungen der Schnittstellen-Skripte.
Aus Sicherheitsgründen wurde nicht, wie ursprünglich geplant, nur eine Datenbank verwendet. Denn dadurch wäre es einem Angreifer aus dem Internet potentiell möglich den Betrieb bei Freund lahm zu legen. Aus diesem Grund wurden eine Datenbankinstanz auf dem ERP-Host sowie eine Datenbankinstanz der Informix-Datenbank auf dem Shop-Server geführt. Um die beiden Datenbanken für den Endnutzer wie eine logische Datenbank erscheinen zu lassen, mussten eine Reihe von ineinandergreifenden Skripten zur Datenbelieferung und Datenrücksicherung entwickelt und implementiert werden.
Letzte Änderungen werden im Dezember 2004 im Rahmen der Überarbeitung des Einsatzes von eCl@ss durchgeführt.

30.06.2004: Schnittstelle Shop - ERP-System

Die Kommunikation zwischen dem ERP-System, das sich im Firmennetzwerk befindet, und dem Shop-System, der im Internet steht, wird aus Sicherheitsgründen nur über abgesichert Protokolle geführt. Das führte jedoch zu Problemen bei den Jobs für die Datenübertragung zwischen den Systemen. Aus diesem Grund mußten private/öffentliche Schlüsselpaare für spezielle Nutzer auf beiden Systemen neu generiert werden. Es wurde ein technischer Nutzer auf der Shop-Maschine eingerichtet, unter dem die Transportskripte laufen können, auf dessen Verzeichnisse jedoch Zugriffsmöglichkeiten für den Datenbank-Nutzer bestehen müssen. Anschließend wurden die Zugriffsrechte für einige Verzeichnisse und ausführbare Dateien geändert. Danach konnten die Tests für die Transportskripte erfolgreich abgeschlossen werden.

Es wurde noch einmal eine Analyse der durch den Betrieb des Web-Shops voraussichtlich entstehenden Workflows sowie des damit verbundenen Informationsbedarfs durchgeführt. Daraus wurde die Notwendigkeit der Erstellung weiterer Auswertungslisten, z.B. als Arbeitsgrundlage für den Einkauf, abgeleitet. Die Dienstleister wurden mit der Umsetzung dieser Aufgaben betraut. Die entsprechenden Listen wurden fristgerecht erstellt und getestet.

31.05.2004: Weitere Fehler in Webapplikation entdeckt

Die durchgeführten Änderungen im ERP(Funktionalität, Datenbankstruktur) wurden getestet. Es wurden keine Fehler festgestellt.
Unter Einbeziehung der Dienstleister wurden Tests zur Benutzerakzeptanz der Webapplikation inklusive des CRM-Moduls geplant und realisiert. Die durchgeführten Tests deckten eine Reihe von Fehlern im CRM-Modul auf. Diese Fehler wurden dokumentiert und den externen Dienstleistern übergeben. Die in der Liste notierten Fehler wurden von den Dienstleistern beseitigt. Dabei wurden noch einige zusätzliche Fehler entdeckt und ebenfalls einem Bugfixing unterzogen.

05.12.2003: Schnittstellenbeschreibung für Online-Shop

Ein Konzept zur Datenverteilung von Warenwirtschaft (Informix) auf Shop-Datenbank (MySQL) wurde diskutiert. Dabei geht es insbesondere um die Finalisierung der Schnittstellendefinitionen, die Koordinierung der täglichen Ladejobs, ob und wie eine Qualitätssicherung der gelieferten Daten sichergestellt werden kann und den Zeitplan der Erstellung der entsprechenden Skripte.

29.11.2003: Schnittstelle zur Artikelstammdatenübertragung fehlerhaft

Die Schnittstelle zur Artikelstammdatenübertragung bereitet Probleme und konnte bisher nicht fertiggestellt werden. Die Dienstleister arbeiten mit Hochdruck an einer Lösung.

24.10.2003: Schnittstelle zwischen Datenbanken

Bisher existierte die Schnittstelle zur Filemaker Datenbank nicht, da dies noch nicht geklärt werden konnte. Mittlerweile sind der Dokumentenaustausch und die Datenformate festgelegt worden, so dass die darauf aufbauenden Arbeitsschritte begonnen werden konnten. Das Konzept der Warenwirtschaft wurde in den osCommerce-Shop eingegliedert.

14.10.2003: Schnittstellen zwischen Warenwirtschaft und Shopdatenbank

Der Dienstleister stellt die Anforderungen für den Load der Referenz-Daten und der Artikeldaten in die MySQL-Datenbank des Online-Shops vor. In der Diskussion der Batch-Jobs für die Datenbefüllung zeigt sich, dass noch einiger Stabilisierungsbedarf besteht. Insbesondere die Einhaltung der Jobfolge muss kontrollierbar sein. Eventuell soll dafür eine Steuerungssoftware eingesetzt werden, wofür Angebote eingeholt werden müssten. Die Umsetzung einiger Datentypen zwischen den beiden Datenbankengines ist noch nicht korrigiert worden. Die Frage der Handhabung von Nutzerdaten, die eventuell in einer späteren Phase des Ausbaus der Shoplösung erfasst werden, ist noch offen. Alternativen sind, die Daten in die Informix-Datenbank zurückzuspielen oder XML-Dateien für die Ablage der Daten zu generieren. Die Datenbanklösung ist aus Stabilitätsgründen vorzuziehen.

09.09.2003: Anbindung von Edifact fraglich

Es wurde die Nutzung von XML für die Ankopplung an Edifact diskutiert. Schwerpunktfragen bei der Umstellung sind insbesondere der Aufwand für die Einrichtung der Schnittstellen und die Implementierung einer eigenen Lösung. Weiterhin wurde die Nutzung einer auf Java basierenden Lösung zur Erstellung von XML-Edifact diskutiert. Die Lösung war vorher von dem Dienstleister installiert worden und wurde anhand von Testbeispielen erläutert. Da eine Nutzung des vorliegenden Clients stets an der Einzelanwendung erfolgen muss, wurde keine unmittelbare Anbindungsmöglichkeit an die zu erstellende Webanwendung gesehen. Der Client eignet sich jedoch sehr gut zu Testzwecken. Eine XML-Schnittstelle würde die eigene Anwendung universeller machen. Da jedoch das verwendete XML-Format von Anbieter zu Anbieter wechselt, ist hier keine wirkliche Universalität zu erzielen. Unter Umständen sollte hier noch auf eine zu erwartende Standardisierung gewartet und zu einem späteren Zeitpunkt eine Anbindung nochmals diskutiert werden.
Um eine XML-Schnittstelle zu Edifact zu nutzen, müsste diese anhand der Dokumentation neu erstellt werden. Die Dokumentation des XML-Formats ist sehr umfangreich, was bereits die Komplexität des Themas wiederspiegelt. Der minimale Inhalt eines solchen Dokuments richtet sich nach den erforderlichen Feldern in der bereits bestehenden Edifact-Anbindung. Es wurde diskutiert, ob mittels des Testprogramms und der Dokumentation ein Mapping erstellt werden sollte.

31.08.2003: Edifact und XML

Die Umstellung der Applikation auf XML-Basis erfordert sehr viel mehr Implementierungsaufwand als ursprünglich vorgesehen. Um alle erforderlichen Eigenschaften der Applikationsbausteine zu realisieren, insbesondere was die stark interaktiv geprägten CRM-Komponenten angeht, musste ein Redesign einer Reihe von Klassen erfolgen. Schwerpunkt war die erweiterte Parametrisierung der Klassen und ihrer Methoden. Dadurch mussten allerdings einige bereits bestehende Applikationsteile nochmals angepasst werden.
Edifact und die Nutzung der dazu vorhandenen XML Schnittstelle wurde mit einem Dienstleister evaluiert. Für Edifact müssen die XML-Formate providerabhängig erstellt werden. Das XML-Format ist wesentlich aufwendiger als erwartet. Die herkömmliche Edifact-Dokumentation für Rechnungen ist erheblich kürzer als die neue XML-Beschreibung. Eine Nutzung der XML-Schnittstelle zu Edifact muss nochmals evaluiert werden. Das Verhältnis von Aufwand und Nutzen muss dabei kritisch hinterfragt werden.

30.06.2003: XML-basiertes Edifact als mögliche Lösung

Ein externer Dienstleister eines anderen PROZEUS-Pilotunternehmens erläuterte zunächst die Bedeutung von XML als standardisiertem Datenformat für den Austausch zwischen Webapplikationen. Durch die weite Verbreitung den hohen Standardisierungsgrad von XML, ergibt sich neben erzielbaren Modularität und dem Basieren auf wohl definierten Schnittstellen auch eine hervorragende Investitionssicherheit für die entwickelten Systeme. Er ging dann auf die Probleme der herkömmlichen Anbindung von Unternehmenslösungen an Edifact ein. Er stellt die Vorteile des Einsatzes von XML für den Datenaustausch von eBusiness-Lösungen in den Unternehmen in den Vordergrund.